Aktive der freien Darstellenden Künste diskutieren Zukunftsmodelle
von Gabi Sabo
Der Münchner Max-Josephs-Platz ist umringt von ehrwürdigen Tempeln der Kunst: das Residenztheater, die Staatsoper, die Residenz selbst mit Blick auf Münchens teuerste Meile, die Maximilianstraße. Anfang Mai standen vor der exklusiven Galerie eines großen Modehauses die Menschen sogar ohne pandemische Regelungen Schlange, tapfer den Aktivisten ignorierend, dessen Schild die Gäste ebenso tapfer auf die umweltschädlichen Aktivitäten und die Kinderarbeit des Fashion-Imperiums hinwies. Die beiden Welten schienen sich nicht zu berühren.
Um hoch über den Dächern dieses Zentrums etablierter Kunst über Zukunftsmodelle der freien Darstellenden Künste zu arbeiten, hatte der Verband Freie Darstellende Künste Bayern seine Mitglieder und externe Expert:innen geladen. Gekommen waren nicht nur die Kolleg:innen aus Bayern, sondern auch aus Berlin, aus Hessen und der Tschechischen Republik, um über Potenziale und Rahmenbedingungen für Kooperationen, Allianzen und Vernetzung zu diskutieren und diese langfristig zu verbessern. Bereits die Tagung an sich war ein Ergebnis genau dieser Bemühungen, und während und durch die gemeinsame Reflexion über Aufgaben, Verantwortungen, Strukturen, Veränderungen und Werte, entstanden hier weitere Verbindungen. Die neue Direktorin des deutsch-tschechischen Zentrums, Blanka Návratová, die am Abend zu der wunderbar verspielten und gleichzeitig tiefsinnigen Vorstellung von „Reality Surfing“ der tschechischen Theatergruppe PYL gekommen war, formulierte in ihrem Grußwort die Grundlage solcher Arbeitsprozesse „… dass man das eigene Ego etwas bändigt und dem Gegenüber zuhört, dabei aber gleichzeitig die eigene Intention ständig im Visier behält.“
Mehr Transparenz und Wertschätzung, mehr prozessorientierte Arbeit
Der Vormittag war konkreten und abstrakten Räumen gewidmet, der Nachmittag zwei großen Blöcken über aktuelle Formen der Kooperation und die sich daraus ergebenden Strukturen. Damit wurde das so weit abgesteckte Areal der zukünftigen Arbeitsweisen in insgesamt 9 Module unterteilt, in denen die drängenden großen Fragen immer mitschwangen und die in überschaubare Portionen gegliedert Bewältigung versprachen.
Expert:innen und Newcomer mischten sich schnell, für die internationalen Gäste wurde entweder auf Englisch debattiert oder abschnittsweise übersetzt. Ergebnisse des einen Arbeitskreises wurden im nächsten gleich referiert und mitbedacht. Es war das Bedürfnis spürbar, sich mit Kolleg:innen inhaltlich auszutauschen, die jeweiligen Arbeitsbedingungen zu vergleichen und angesichts sich radikal verändernder geopolitischer Gegebenheiten den eigenen Platz und die eigene Aufgabe, das Profil und die Abgrenzung neu zu bestimmen. Als Konstante schälte sich der Begriff der „Solidarität“ heraus, in unterschiedlichen Konnotationen, von verschiedenen Richtungen kommend – Solidarität als Bedingung und als Lösung, als Kraftquelle und politische Haltung, Solidarität mit den Kolleg:innen in anderen Ländern, Solidarität der Künstler:innen untereinander, über Genre- und Generationengrenzen hinweg. Der den freien Künsten stets inhärente Anspruch einer zukunftsorientierten, aktivistischen Perspektive zeigte sich im Laufe des Tages in Gesprächen über ästhetische, inhaltliche und strukturelle Fragestellungen und im Ringen um deren Verknüpfungen. Im Geiste war der Aktivist aus der Residenzstraße hier oben in den feudalen Räumlichkeiten der Akademie der Schönen Künste präsent.
Viele Fragezeichen zierten die als Notizzettel verwendeten Papiertischdecken, Stichwort- und To Do-Listen, einige Ausrufezeichen ebenso. Darunter fiel beispielsweise der Appell des Verbandes, auf adäquater Wahrnehmung und Transparenz zu bestehen und die Struktur der Kommunikation und schließlich der Förderung aktiv mitzugestalten. Ein weiteres, explizit formuliertes Ansinnen nahm die Förderer verstärkt in die Verantwortung bei der Sichtbarmachung und damit Wertschätzung der geförderten Künstler:innen. Ob Stiftungen oder öffentliche Körperschaften bis hin zu EU-weiten Einrichtungen – alle diese sollten nicht nur Gelder und Programme auflegen, sondern entstehende Arbeiten in die Öffentlichkeit mittragen, etwa durch Einbindung bei prestigeträchtigen Veranstaltungen.
Yara Castanheira vom Bundesverband Freie Darstellende Künste stellte das Programm „Verbindungen fördern“ vor und sprach sich für eine quantitative und qualitative Evaluation aus sowie für Resonanz dazu aus den Reihen der Geförderten oder zu Fördernden. Denn die wenig geliebte quantitative Einordnung bietet Vorteile hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit – „what you can measure you can manage“ – , bildet aber oft nicht den Wirkungsgrad oder das Erreichen der künstlerischen Ziele ab. Förderungen einzelner Künstler:innen oder Gruppen, die sich während der Pandemie als probates Mittel für künstlerischen Output erwiesen hatten, wurde großes Lob gezollt: Effizienz im Sinne des Förderers war gegeben, denn auch ohne Produktionsdruck wurde produziert und unkompliziert dokumentiert. In diesem Sinne werden Verbände und Politik gebeten, längerfristige, verlässliche und direkt verbundene Strukturen für eine gesunde und nachhaltige, resiliente Landschaft der freien Darstellenden Künste zu schaffen.
Herausforderungen in identitätsstiftende Strukturen umwandeln
Die Gesprächspartner:innen der Tanz-Räume erwogen unter anderem am Beispiel des geplanten Tanzhauses in München Für und Wider einer Zuschreibung explizit für den Tanz, eines Hauses für alle Darstellenden Künste oder einer Raumnutzung außerhalb fester Mauern. Wie oft auch bei anderen Gesprächskreisen beendete die Zeit die Diskussion, hier allerdings im Sinne einer langfristigen Perspektive: „You first need to have a proper space before you can leave it.“
Um in anderen Kontexten bereits begangene Fehler nicht zu wiederholen und ihren Teil beizutragen, untersuchten die Künstler:innen und Organisator:innen die Potenziale ihrer Aktivitäten bezüglich nachhaltiger Arbeitsweisen. Der Verein art but fair international e.V. wurde vorgestellt, der sich für faire Arbeitsbedingungen sowie angemessene Gagen in den Darstellenden Künsten und der Musik einsetzt. Als best practice-Vorbild berichtete Rebecca Gonter, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Nürnberger Theaters Salz + Pfeffer, über die kreativen Lösungen, mit denen trotz angespannter Budgets nachhaltig gewirtschaftet werden kann. Sharing-Konzepte wie Pools an Technik, Technologie, Raum, Bühnenbild und Kostüme wurden diskutiert, Erfahrungen verglichen. Die freien Künste nehmen gerade wegen ihrer schlankeren und beweglicheren Strukturen eine Vorreiterrolle ein, so dass gerade diese Anstrengung eine neue identitätsstiftende Gemeinsamkeit der Freien Szenen bilden kann.
Hinsichtlich der gemeinsamen Arbeitsformen beschäftigten sich gleich mehrere Module mit den Vor- und Nachteilen von GbRs, Vereinen, Kooperativen und Kollektiven. Klare Trennung von finanzieller und künstlerischer Verantwortung, sowie ein effizientes Zeitmanagement und gleichbleibende Flexibilität angesichts fluider Umgebungsparameter wurden als Schlüsselbereiche identifiziert, die zu einer erfolgreichen gemeinschaftlichen Produktivität beitragen.
Das Zauberwort der Digitalisierung bildete die Basis für einen Diskurs der Verantwortlichkeit. Der Einsatz neuer Technologien in den Künsten ist längst selbstverständlich geworden und wird als ein Werkzeug unter vielen eingeordnet, mal prominenter eingesetzt, mal diskret. Die allumfassende Präsenz digitaler Aktivitäten und der tiefe Impakt, den diese auf Gesellschaft und die Kulturlandschaft ausüben, will einesteils regelmäßig und genau durchleuchtet und eingeordnet werden, birgt andernteils neue Arbeits- und Kommunikationsmodi für Darstellende Künstler:innen. Leitgedanke für verantwortungsvolles Agieren im digitalen Raum ist dessen Übersetzung in verantwortungsvolles Handeln in der Realität und vice versa.
Das A und O: Allianzen und Organisation
Für die Darstellenden Künste, gemäß der jüngsten Analyse des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes durch die Pandemie weiter geschwächt, wurde ein grundlegendes Manko konstatiert: Institutionen zeigten zu wenig Interesse am grenzüberschreitenden „Matchmaking“ der Künstler:innen untereinander, an den Vorbereitungen, die solche internationalen Kooperationen erfordern. Der Aspekt der Nachhaltigkeit beim Produzieren und Reisen klang hier bereits an. Häufig werden Produktionen sehr genau getaktet, zu den eingekauften Vorstellungen an den Ort des Geschehens gebracht, sodass hier für echten Austausch kaum Zeit bleibt. Für Festivalbetreiber:innen und Programm-Verantwortliche wurde die konkrete Anregung formuliert, die Künstler:innen für die gesamte Dauer eines Festivals einzuladen. Damit können langfristig zusätzliche Fahrten reduziert werden.
Bei einzelnen „Tischen“ waren die Expert:innen gleichzeitig Vertreter:innen der best practice-Projekte, so zum Beispiel bei „Stadt, Land, Fluss“. Die Verbindung zwischen Land- und Stadtpublikum wurde als verbesserungswürdig eingestuft. Nur wenig städtisches Publikum zieht es kulturell aufs Land und umgekehrt – die meisten Bewohner:innen aus ländlichen Gegenden fahren eher für konservative kulturelle Ereignisse in die Stadt, und umgekehrt erwartet ein städtisches Publikum eher Heimatmuseales auf dem Land denn Produktionen der freien Darstellenden Künste. Hier wurde der Bedarf an der Suche nach Synergien und einer Publikumsanalyse konstatiert, und gleichzeitig genau dieses Verhältnis als Ausgangspunkt künstlerischer Produktion definiert, etwa bei der nächsten Produktion des am südbayerischen Ammersee ansässigen ELLE Kollektiv, das für eine Recherche dazu am Münchner Pathos Theater eine Residenz verbrachte.
In kollegialer Harmonie trafen erfahrene Netzwerker:innen wie etwa Jan Deck und Jörg Thums (beide von LaProf, Hessen) auf digital sozialisierte Networker und bekräftigten die zugegebenermaßen wohlbekannte Tatsache, dass direkter Kontakt auch im internationalen Raum die Kooperationen nicht nur erleichtert, sondern oft erst ermöglicht.
Ein gelungenes Beispiel dafür war die Zusammenarbeit mit dem Verband der unabhängigen Theater der Tschechischen Republik (vertreten durch Kryštof Koláček) und den geladenen Akteur:innen der freien Darstellenden Künste aus Tschechien. Sie hatten ihre Reise neben der Teilnahme an „Was uns bewegt“ zum Besuch bei den Nürnberger Kolleg:innen genutzt, als Auftakt zu einem bayerisch-tschechischen Kulturaustausch. Dieser dichte und inspirierende Arbeitstag mündete in die bereits erwähnte Vorstellung „Reality Surfing“, die neue Synergien zwischen Mensch und Maschine bildstark durchdeklinierte und aus der ungewohnten Kombination vertrauter Elemente – Recycling, wenn man so will – die Funken einer neuen Narration poetischer Verantwortung schlug. Der spannende Gegensatz zwischen der pompösen Kühle der Stuckhalle und den klebrig tropfenden, träumerischen Installationen ließ erkennen, dass sich zwei sehr konträre Welten gewinnbringend begegnen können – wenn sie sich gegenseitig wahrnehmen und respektieren. Etappenziel erreicht, großer Applaus, Schwung für die nächsten Schritte: Nach der Show ist vor der Show.
What Makes Us Tick – Connections and Responsibility
Active members of the independent performing arts discuss models for the future
by Gabi Sabo
Munich’s Max-Josephs-Platz is surrounded by venerable temples of the arts: the Residenztheater, the Staatsoper, the Residenz itself overlooking Munich’s most expensive mile, Maximilianstraße. In early May, people queued outside the exclusive gallery of a major fashion house even without pandemic regulations, bravely ignoring the activist whose sign just as bravely pointed out to guests the fashion empire’s polluting activities and child labour. The two worlds did not seem to touch.
High above the roofs of high-brow culture, the Association of Independent Performing Arts Bavaria had invited its members and external experts to work on future models for the independent performing arts. The participants were not only colleagues from Bavaria, but also from Berlin, Hessen and the Czech Republic, gathered in Munich to discuss the potential and framework conditions for cooperation, alliances and networking and to improve these in the long term. The conference itself was already a result of precisely these efforts, and during and through the joint reflection on tasks, responsibilities, structures, changes and values, further connections were formed here. The new director of the German-Czech Centre, Blanka Návratová, had come to the wonderfully playful and at the same time profound evenings’ performance of „Reality surfing“ by the Czech theatre group PYL and formulated the basis of such working processes in her greeting „… that one tames one’s own ego a little and listens to the other person, but at the same time keeps one’s own intention constantly in sight.“
More transparency and appreciation, more process-oriented work
The morning was dedicated to real and abstract spaces, the afternoon to two large blocks on current forms of cooperation and the resulting structures. Thus the broad area of future working methods was divided into all in all 9 modules in which the urgent big questions always resonated and which promised to be dealt with in manageable portions.
Experts and newcomers quickly mingled; for the international guests, debates were either held in English or translated in sections. The results of one working group were immediately presented and discussed in the next. There was a palpable need to exchange ideas with colleagues, to compare the respective working conditions and, in view of radically changing geopolitical circumstances, to redefine one’s own place and task, profile and demarcation. The term ’solidarity‚ emerged as a constant, in different connotations, coming from different directions – solidarity as a condition and as a solution, as a source of strength and a political attitude, solidarity with colleagues in other countries, solidarity among artists, across genres and generations. The demand for a future-oriented, activist perspective, which is always inherent in the liberal arts, became apparent in the course of the day in discussions about aesthetic, content-related and structural questions and in the struggle for their interconnections. In spirit, the activist from Residenzstraße was present up here in the feudal premises of the Academy of Fine Arts.
Many question marks adorned the paper tablecloths, keyword and to-do lists used as notes, as well as some exclamation marks. These included, for example, the association’s appeal to insist on adequate perception and transparency and to actively help shape the structure of communication and ultimately of funding. Another, specifically addressed request held the sponsors more seriously into account to make the supported artists visible and visibly appreciated. Whether foundations or public bodies or even EU-wide institutions – all of these should not only provide funds and programmes, but should also help to bring emerging works into the public eye, for example by including them in prestigious events.
Yara Castanheira from the Federal Association of the Performing Arts presented the programme „Promoting Connections“ and spoke in favour of a quantitative and qualitative evaluation as well as for feedback on this from the ranks of those receiving funding or to be funded. The little-loved quantitative classification offers advantages in terms of traceability – „what you can measure you can manage“ – but often does not reflect the degree of effectiveness or the achievement of artistic goals. Funding for individual artists or groups, which proved to be an effective means of artistic output during the pandemic, was highly praised: efficiency in the sense of the funder was given, because even without production pressure, production took place and was documented in an uncomplicated way. In this sense, associations and politicians are asked to create longer-term, reliable and directly connected structures for a healthy and sustainable, resilient landscape of the independent performing arts.
Transforming challenges into structures that create identity
Using the example of the planned Tanzhaus in Munich, the discussion partners of Tanz-Räume considered the pros and cons of attributing the space explicitly to dance, to a house for all performing arts or to a use of space outside fixed walls. As was often the case with other discussion groups, time ended the discussion, but here in the sense of a long-term perspective: „You first need to have a proper space before you can leave it.“
In order not to repeat mistakes already made in other contexts and to do their part, artists and organisers examined the potential of their own activities in terms of sustainable ways of working. The association art but fair international e.V. was presented, which campaigns for fair working conditions and appropriate fees in the performing arts and music. As a best-practice example, Rebecca Gonter, sustainability officer of the Nuremberg theatre Salz und Pfeffer, reported on the creative solutions with which sustainable management can be achieved despite tight budgets. Sharing concepts such as pools of technology, space, stage design and costumes were discussed and experiences compared. The independent arts take on a pioneering role precisely because of their leaner and more flexible structures, so that it is precisely this effort that can form a new identity-forming common ground of the independent scene.
With regard to joint forms of work, several modules dealt with the advantages and disadvantages of GbRs, associations, cooperatives and collectives. Clear separation of financial and artistic responsibility, as well as efficient time management and consistent flexibility in the face of fluid environmental parameters were identified as key areas contributing to successful collaborative productivity.
The magic word of digitalisation formed the basis for a discourse of responsability. The use of new technologies has become a natural part of the artistic tool-box, sometimes used prominently, sometimes discreetly. The all-encompassing presence of digital activities and the profound impact they have on society and the cultural landscape requires, on the one hand, regular and precise examination and classification and, on the other hand, harbours new modes of work and communication for performing artists. The guiding principle for responsible action in the digital space is its translation into responsible action in reality and vice versa.
The nuts and bolts: alliances and organisation
As the performing arts were noted to be weakened by the pandemic according to the most recent analysis by the Federal Centre of Competence for the Cultural and Creative Industries, a fundamental shortcoming was highlighted: Institutions showed not enough interest in cross-border „matchmaking“ among artists and in the preparations such international cooperations require. The aspect of sustainability in producing and travelling also played a mayor role in the argument. Festival productions are very precisely timed, brought to the place of the event just-in-time. But the means that there is hardly any time for real exchange. A specific suggestion was formulated for festival organisers and those responsible for the programme: invite the artists for the entire duration of a festival. This would reduce additional journeys in the long term.
At some of the „tables“, the experts were also representatives of the best-practice projects, for example „City, Country, River“ (translator’s note: a wordplay on the kids’ game „Categories“). The connection between rural and urban audiences was considered to be in need of improvement. Few urban audiences are culturally attracted to the countryside and vice versa – most rural residents tend to travel to the city for conservative cultural events, and conversely, urban audiences tend to expect heritage museums in the countryside rather than independent performing arts productions. A search for synergies and an audience analysis was found to be missing. Simultaneously, this relationship was defined as a possible starting point for artistic production, for example, in the next production of the ELLE Kollektiv. Based near the southern Bavarian lake Ammersee, the company spent a residency researching this very subject at the Munich Pathos Theatre.
In collegial harmony, experienced networkers such as Jan Deck and Jörg Thums (both from LaProf, Hesse) met digitally socialised networkers and confirmed the admittedly well-known fact that direct contact not only facilitates but often enables cooperation in the first place, even in the international sphere. A successful example of this was the cooperation with the Association of Independent Theatres of the Czech Republic (represented by Kryštof Koláček) and the theatre professionals from the Czech Republic. They had used their trip to visit the Nuremberg colleagues as a prelude to a Bavarian-Czech cultural exchange.
This dense and inspiring working day culminated in the aforementioned performance „Reality Surfing“, which pictorially explored new synergies between man and machine and created the sparks of a new narrative of poetic responsibility from the unfamiliar combination of familiar elements – recycling, if you will. The exciting contrast between the pompous coolness of the stucco hall and the sticky, dripping, dreamy installations made it clear that two very contrary worlds can meet profitably – if they perceive and respect each other. Intermediate goal reached, big applause, momentum gained for the next step. After the show is before the show.