#freieszene: KUNST UND DRAMA

Wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: KUNST UND DRAMA – Institut für theatralische Formen (Nürnberg)

“Miles oder die Pendeluhr aus Montreux”, Voralberger Landesmuseum, Copyright: Kunst und Drama

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit?

Unser Schwerpunkt liegt eindeutig bei der theatralischen Arbeit, obwohl wir auch in der bildenden Kunst unterwegs sind, Hörspiele produzieren und Kurzfilme koproduzieren. Eine weitere Nische ist Literaturtheater.

Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil beschreiben?

Unsere Theaterproduktionen werden zu 90% von uns selbst geschrieben und inszeniert.

Wie hat sich eure künstlerische Laufbahn entwickelt? Seit wann besteht eure Gruppe und wie hat sich diese seit der Gründung gewandelt?

Außergewöhnliche Menschen in außergewöhnlichen Situationen standen und stehen im besonderen Interesse von KUNST UND DRAMA. Entsprechend beschäftigte sich die Gründerin Friederike Pöhlmann-Grießinger 2008 intensiv mit Joseph Beuys, dem wohl umstrittensten und berühmtesten deutschen Nachkriegskünstler, schrieb und inszenierte über dessen Leben und Intentionen das Theaterstück „Der Hut von Joseph Beuys oder Die Ursache liegt in der Zukunft“, das 2008 in Fürth mit Roland Eugen Beiküfner uraufgeführt wurde und seitdem achtundfünfzigmal in verschiedenen Städten Deutschlands, Österreich und der Schweiz sehr erfolgreich zu sehen war.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz besonderen Raum einnimmt?

Ja, erstens die “Václav-Havel-Gala” im Historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg mit der Inszenierung von “Protest” aus der “Vanek Trilogie” des couragierten Schriftstellers und Staatsmanns Václav Havel 2013 und zweitens der Auftrag über ein Biografietheater zur Vorarlberger Dichterin und Malerin Paula Ludwig zur 800 Jahr-Feier der Stadt Feldkirch im Jahr 2018.

Die Corona-Situation hat Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen gestellt. Was möchtet ihr Politik und Gesellschaft vor dem Hintergrund dieser Erfahrung mit auf den Weg geben?

Politik und Gesellschaft müssen die Frage zulassen, ob die auferlegten Maßnahmen, die Schließungen der Theater und Kunstgalerien, verhältnismäßig waren.

Wie sieht euer aktueller Spielplan aus? Welche “Highlights” erwarten das Publikum und wie gestaltet sich die Realisierung unter den aktuellen Auflagen?

Um weiterhin am Ball zu bleiben, gilt es viele Kompromisse zu akzeptieren, die nicht immer rentable Auftritte ermöglichen.

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