#freieszene: Theater Mummpitz Nürnberg

Corona stellt gerade die freie Kulturszene vor bislang ungeahnte Herausforderungen. Doch wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer neuen Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: Das Theater Mummpitz in Nürnberg.

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil beschreiben?

Theater Mummpitz bringt generationenübergreifende Geschichten zum Staunen, Lachen und Nachdenken für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren und ihre erwachsenen Begleiter*innen, aber auch für unbegleitete Erwachsene auf die Bühne. Ein schwereloses Mädchen, ein dichtender Großvater, Königinnen und Ritter und viele andere Figuren mehr entführen die Zuschauer*innen mit mal poetischen, mal komischen und immer musikalischen Geschichten von kleinen Ängsten und großen Taten in die wunderbare Welt der Fantasie.

Seit wann besteht euer Theater und wie hat sich dieses seit der Gründung gewandelt?

Das Mummpitz gibt es seit 1980. Seitdem machen wir kontinuierlich Theater für alle ab 4 Jahren mit wechselnden Themen, in wechselnden Besetzungen, mit konstantem Engagement und sich stetig entwickelnder Ästhetik. Wir spielen lokal, regional, national und auch in Europa. Unser Theater steht in Nürnberg, trotzdem fahren wir gerne zu Gastspielen. Wir machen aber nicht nur Theater, sondern vermitteln auch Theater durch Workshops, Schauspielkurse und Fortbildungen.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz besonderen Raum einnimmt?

Seit 2000 das Europäisch-Bayerische Kindertheaterfestival panoptikum und seit 2009 der Nürnberger Kulturrucksack. Und in der alltäglichen Theaterarbeit ist Musik immer dabei.

Theater Mummpitz: Der DreiGroschenOpa

Die gegenwärtige Situation stellt Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen. Was möchtet ihr Politik und Gesellschaft vor diesem Hintergrund mit auf den Weg geben?

Kinder konnten im Oktober 2020 ein paar Wochen lang Theater erleben und wir haben gesehen: sie brauchen die Begegnung mit Kunst dringender denn je. Denn Kunst gibt Raum für Humor, für Utopie, für Fragen und Erlebnisse. Kulturangebote für Kinder und Jugendliche stärken und unterstützen junge Menschen und damit auch Familien und Bildungsinstitutionen, die sich in einem Dauerzustand der Überforderung und Verunsicherung befinden.
Deshalb müssen die Interessen und die Rechte von Kindern und Jugendlichen in den aktuellen Debatten eine zentrale Rolle spielen!

Wie kann man euch und eure Arbeit aktuell unterstützen?

Aktuell bieten wir virtuelle Formate an: Jazz für Kinder online auf Youtube (pro Monat gibt es eine Premiere) und unsere Reihe Radio Mummpitz auf Soundcloud.

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