Teilnahme an Umfrage zu „Neustart Kultur“ noch bis zum 17.07. möglich

Die Meinungen der Freien Szene sind gefragt: Der Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK) hat eine Umfrage zu „Neustart Kultur“ initiiert, um konkrete Verbesserungsvorschläge und Empfehlungen im Rahmen des Programms formulieren zu können.
Es wird dabei nach Bekanntheit, Teilnahme und Erfolg der Förderprojekte gefragt. Ein besonderes Interesse liegt zudem auf Umfang, Kompetenz und Qualität von Beratungen sowie auf Zugangsbarrieren.

Nachdem die Frist verlängert wurde, ist die Teilnahme an der Umfrage noch bis zum 17.07. möglich. Allen Teilnehmer*innen vielen Dank!

Verlängerung des Soloselbstständigenprogramms: Antragstellungen ab sofort möglich

Die dritte Antragsrunde für das Soloselbstständigenprogramm geht an den Start: Künstler*innen und Angehörige kulturnaher Berufe können die Finanzhilfen in Höhe von bis zu 1.180 Euro € monatlich als Ersatz für entfallende Erwerbseinnahmen für bis zu sechs Monate im Zeitraum von Juli bis Dezember 2021 beantragen.

Die Antragstellung erfolgt erneut über „Bayern Innovativ“.

#freieszene: Hoftheater Bergkirchen

Corona stellt gerade die freie Kulturszene vor bislang ungeahnte Herausforderungen. Doch wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: Das Hoftheater Bergkirchen

„Frau Luna“, Copyright: Hoftheater Bergkirchen

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil beschreiben?

Wir sehen uns als ein kleines „Stadttheater auf dem Lande“. Wir möchten unserem Publikum gern eine möglichst große Bandbreite bieten. Bis auf Ballett machen wir auf unserer kleinen Bühne nahezu alles (Schauspiel, Musiktheater, Jugendstücke, Lesungen, Jazzkonzerte, Chansonabende…) in einem ganzjährigen Repertoirespielplan und mit einem überwiegend festen und professionellem Ensemble. Unser Markenzeichen sind unsere Bearbeitungen unterhaltender Stücke, von Klassikern und musikalischen Werken, die eigentlich für größere Bühnen geschrieben wurden. So entstehen besondere Abende, die von unserem Publikum sehr geschätzt werden. Besonders hervorzuheben sind auch unsere musikalischen Soloabende mit Chansons. Außerdem spielen wir selbst zusammengestellte Revuen zu verschiedenen Themen wie dem Wiener Caféhaus, der Zeit der Weimarer Republik, den 50er Jahren oder dem Kampf der Geschlechter.

Seit wann besteht euer Theater und wie hat sich dieses seit der Gründung gewandelt?

Das Hoftheater Bergkirchen gibt es seit 2005. Wir sind mitten auf dem Dorf in einem ehemaligen, umgebauten Kuhstall auf einem Biobauernhof in Bergkirchen im Landkreis Dachau bei München. Das Hoftheater Bergkirchen wurde damals von uns als feste Spielstätte und als Theaterheimat für das Ensemble der Neuen Werkbühne München gegründet. Dieses ist ein seit 1968 existierendes Tourneetheater für die Schulen in Bayern und Österreich. Seit 2005 ist der Spielbetrieb geteilt – in Abendvorstellungen im Hoftheater und den Tourneebetrieb in den Schulen Bayerns. Von Anfang an waren die Leute neugierig auf uns. Dabei kommt uns zugute, dass das Interesse an Theater im Landkreis allgemein sehr hoch ist. Das sieht man auch an den vielen Laiengruppen. Über die Jahre hat sich ein großer Anteil Stammpublikum entwickelt. Die Leute schätzen neben dem künstlerischen Profil die Besonderheit des Raumes, der ja kein klassischer Theaterraum ist. Durch die räumliche Nähe zwischen Bühne und Zuschauer*innen ist auch eine große Nähe zwischen Publikum und Künstler*innen entstanden. Man kennt und schätzt sich gegenseitig. Wir sind in Bergkirchen und in der Region vollständig angekommen und anerkannt.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz besonderen Raum einnimmt?

Kein einzelnes Projekt, eher eine etwas verrückte Liebe. Von Zeit zu Zeit „gönnen“ wir uns großes Musiktheater auf unserer vier mal vier Meter kleinen Bühne. 2011 haben wir hier mit 20 Darsteller*innen „My Fair Lady“ gespielt. 2019 war es „Die Fledermaus“ mit großem Ensemble. Diese Spielzeit steht „Frau Luna“ auf dem Plan. Hier werden alle Rollen von nur vier Darsteller*innen übernommen. Das ist nicht nur urkomisch, sondern lässt sich auch coronakonform umsetzen.

Die gegenwärtige Situation stellt Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen. Was möchtet ihr Politik und Gesellschaft vor diesem Hintergrund mit auf den Weg geben?

Als zwar zum Teil institutionell gefördertes, aber dennoch freies Ensemble hoffen wir sehr, in den Jahren nach der Corona-Pandemie nicht im Kampf um öffentliche Zuschüsse zwischen kommunalen Bühnen und freien Gruppen zerrieben zu werden. Wenn Politiker*innen bereits beginnen, wieder von „freiwilligen Aufgaben“ zu sprechen, klingt das in unseren Ohren gefährlich. Unsere Hoffnung ist, dass die Politik und die regionalen Körperschaften unsere Theaterlandschaft, die einmalig ist in Europa, ungeschmälert erhalten. Wir sind eh‘ nicht auf Rosen gebettet. Jede Kürzung einer Förderung bringt uns freie Theater an die Grenze der Existenz.

Wie sieht euer aktueller Spielplan aus? Welche „Highlights“ erwarten das Publikum und wie gestaltet sich die Realisierung unter den bestehenden Auflagen?

Seit dem 11. Juni spielen wir wieder bei uns im Hoftheater. Gestartet sind wir mit der Bürokomödie „Maier, Wagner, Schmitt“ von Stephan Eckel. Dies vor 35 anstelle 85 Zuschauer*innen und dafür teilweise in Doppelvorstellungenund mit den üblichen Hygienemaßnahmen, wie FFP2-Masken, Abständen etc. Das hat so schon im vergangenen Herbst gut funktioniert. Ab Mitte Juli spielen wir Open Air in Lauterbach, einem Ortsteil von Bergkirchen. Seit einigen Jahren schon spielen wir dort Sommertheater auf einer kleinen Freilichtbühne. In diesem Jahr wird es zur Feier der Wiedereröffnung sogar ein kleines Sommerfestival geben: „Servus Bergkirchen!“ Bis Anfang August spielen wir Nestroys „Der Zerrissene“ als buntes Spektakel mit Livemusik. Außerdem haben wir Künstler*innen aus der Region zu Gastspielen eingeladen und die VHS Bergkirchen gestaltet vier spannende Abende mit der Reihe „1700 jüdisches Leben in Deutschland“.
Unser Programm ist zu finden unter www.hoftheater-bergkirchen.de.

Anne Schuester in den Vorstand des vfdkb gewählt

Im Rahmen unserer Außerordentlichen Mitgliederversammlung am 14.06. wurde über die Nachfolge unserer Kollegin Barbara Kastner abgestimmt, die Bayern für neue berufliche Herausforderungen verlässt.
Wir freuen uns sehr, dass Anne Schuester, Co-Leiterin und Beauftragte für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Augsburger Sensemble, fortan als Mitglied des Vorstands fungiert.

Ihre Mitbewerberin Christina Ruf wird den Vorstand weiterhin als Delegierte und Organisatorin der „Runden Tische“ unterstützen.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Anne und Christina und bedanken uns herzlich bei Barbara für ihr Engagement im und für den vfdkb!

Mentor*innen und Mentees für das Mentoring-Programm #sichtenweiten des vfdkb gesucht

Noch bis zum 15.06. können Bewerbungen für das Mentoring-Programm #sichtenweiten eingereicht werden, das der vfdkb gemeinsamen mit dem „Performing Exchange“-Programms des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK) organisiert.

Mentor*innen unterstützen Kulturakteur*innen, die bereits in der Fläche tätig sind oder sich dort etablieren möchten. Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch!

#freieszene: Spiel.Werk Ansbach

Corona stellt gerade die freie Kulturszene vor bislang ungeahnte Herausforderungen. Doch wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer neuen Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: Das Spiel.Werk in Ansbach

„Ansbach ermittelt“, Copyright: Spiel.Werk Ansbach; Jim Albright

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil beschreiben?

In unseren Inszenierungen, die dem Bereich Bewegungstheater oder Physical Theatre zugeordnet werden können, arbeiten wir mit Tanz, Akrobatik, Pantomime, Sprache, und Musik. Häufig widmen wir uns zeitgenössischen Interpretationen klassischer Literatur.
Wir erarbeiten auch selbstverfasste Texte, wie in unserem Format „Ansbach ermittelt“, eine für Ansbach entwickelte Krimireihe.

Seit wann besteht euer Theater und wie hat sich dieses seit der Gründung gewandelt?

Der Verein Spiel.Werk e.V. wurde 2017 in Ansbach gegründet und versteht sich als Plattform für zeitgenössisches Theater der Freien Darstellenden Künste.
Die Gründungsmitglieder arbeiten teilweise schon seit 2004 an verschiedenen Orten in GbRs zusammen. Leitung, Regie und Ausstattung des Theaters sind nun in Ansbach verortet. Aktuell wirken in unseren Inszenierungen allerdings Darsteller*innen und Beweger*innen aus dem ganzen Bundesgebiet mit.
Durch die Nähe zu Nürnberg hat sich in den letzten Jahren ein Netzwerk mit der dort agierenden Tanzszene ausgebildet.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz besonderen Raum einnimmt?

Der Gründung des Vereins Spiel.Werk und der damit verbundene Anmietung einer eigenen Spielstätte in einer ehemaligen Bäckerei folgte eine sehr intensive und schöpferische Phase, in der Inszenierungen entstanden, mit denen wir auf vielen Festivals und zu Gastspielen eingeladen wurden.
Die Pandemie beendete leider diese schaffenskräftige Phase sehr abrupt und ihr wird auch die eigenen Spielstätte zum Opfer fallen. Trotzdem eine wichtige Zeit, in der wir unsere Ensemblearbeit verstetigen konnten.

„Schwarzweiß“; Copyright: Spiel.Werk Ansbach; Jim Albright

Die gegenwärtige Situation stellt Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen. Was möchtest du Politik und Gesellschaft vor diesem Hintergrund mit auf den Weg geben?

Kunst und Kultur haben eine zentrale Bedeutung für die Gesellschaft, sie sind „Ausdruck des menschlichen Daseins“.  Von unserem Publikum wird dieser Wert  schon längst geschätzt. Von den Bürger*innen der Stadt Ansbach und den Menschen aus dem Landkreis Ansbach haben wir viel Solidarität, Zuspruch und Unterstützung erfahren, denn sie wollen die Kulturlandschaft erhalten, dafür tun sie etwas.
Dieser Stellenwert muss endlich auch von der Politik und der Verwaltung anerkannt werden: Es muss zu den Pflichten von Bund, Land und Kommunen gehören, die kulturellen Strukturen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Freiwillige Leistung Kultur bedeutet nicht , dass es sich um eine nachrangige Aufgabe handelt. Diese Forderung müssen wir als Künstler*innen immer wieder stellen.

Wie kann man euch und eure Arbeit aktuell unterstützen?

Lange haben wir Stücke gestreamt, um unserem Publikum regelmäßig Lebenszeichen zu schicken. Nun freuen wir uns auf die erste Premiere im Freien.
Unser aktueller Spielplan kann auf unserer Homepage eingesehen werden: https://www.spielwerk-an.de/.

Verlängerung des Soloselbstständigen- und des Spielstättenprogramms

Das Soloselbstständigenprogramm für Künstler*innen und Angehörige kulturnaher Berufe wird ebenso wie das Spielstätten- und Veranstaltungsprogramm bis zum 31.12. verlängert.

Bis zum 30.06. kann das Soloselbstständigenprogramm für den Zeitraum Januar bis Juni 2021 HIER beantragt werden.
Auch für das Spielstättenprogramm sind bzgl. des Zeitraums Januar bis Juni 2021 bis zum 30.06. Antragstellungen HIER möglich.

Umfrage „Entwicklungspotenziale der freien darstellenden Künste in Zeiten von Covid-19“

Nur noch diese Woche bis zum 23.05. ist die vom Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) getragene Umfrage zur Studie über die Situation der Künstler*innen im Kontext der Corona-Situation online.

Hierbei handelt es sich um ein gutes Instrument für die Kulturszene, um konkrete Forderungen abzuleiten. Um nach der Auswertung wirklich verwertbare Rückschlüsse ziehen zu können, braucht es noch mehr Teilnahme unter Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern der Verbände.

Alle Mitglieder und Freund*innen werden entsprechend gebeten, die Umfrage aktiv zu bewerben.

Mentor*innen und Mentees für das Mentoring-Programm #sichtenweiten des vfdkb gesucht

In Kooperation mit „Performing Exchange“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK) suchen wir Kulturakteur*innen mit Expertise zum Arbeiten außerhalb von Metropolen, die Lust haben, im Rahmen des Mentoring-Programms #sichtenweiten ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Die Mentor*innen unterstützen mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen angehende und etablierte Kulturakteur*innen (Gruppen und Einzelkünstler*innen) der freien darstellenden Künste, die bereits in ländlichen Regionen tätig sind bzw. sich außerhalb von Metropolen etablieren möchten. Sie zeigen ihre Perspektiven auf die Herausforderungen in der Produktion sowie der Arbeit mit dem Publikum in den ländlichen Räumen auf und geben Feedback zu individuellen Fragestellungen. Der persönliche Austausch zwischen Mentee und Mentor*in steht im Mittelpunkt des Programms #sichtenweiten. Nach der Zusammenführung von Mentor*in und Mentee durch den Verband entwickeln die beiden gemeinsam anhand eines Leitfadens Ziele und treffen Zielvereinbarungen für Begegnungen im Zeitrahmen von mindestens acht Stunden innerhalb eines halben Jahres. Wie und wo sich Mentee und Mentor*in begegnen, ob Telefonate, Zooms oder Besuche und Gespräche stattfinden, obliegt den Teilnehmer*innen selbst.

Die Mentees treten dabei offen mit ihren individuellen, strukturellen und künstlerischen Fragestellungen an den/die Mentor*in heran, sind bereit Feedback anzunehmen und bereiten die Treffen jeweils kurz nach. Die beiderseitige Vertraulichkeit ist Grundvoraussetzung. Darüber hinaus nehmen die Mentor*innen und Mentees an drei (digitalen) Netzwerkveranstaltungen des Verbands Freie Darstellendende Künste Bayern teil und verfassen zum Abschluss des Programms (Dezember 2021) einen kurzen Erfahrungsbericht.

Bewerbungsfrist ist der 15. Juni 2021.

#freieszene: Theater DAS BAUMANN in Kulmbach

Corona stellt gerade die freie Kulturszene vor bislang ungeahnte Herausforderungen. Doch wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer neuen Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: DAS BAUMANN in Kulmbach (Interviewpartner: Leiter Rüdiger Baumann)

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil beschreiben?

Schauspiel und Regie stehen bei meinem persönlichen Schaffen im Mittelpunkt, dicht gefolgt von Schreiben und Textbearbeitung. Die Betreuung von Amateur*innen nimmt einen großen Bereich ein.
Ich versuche Theater zu machen, in dem die Betrachter*innen ihre Fragen und Widersprüchlichkeiten wiederfinden und sich dabei bestätigt oder (auch mal unangenehm) erkannt fühlen.

Seit wann besteht euer Theater und wie hat sich dieses seit der Gründung gewandelt?

Meine Entwicklung begann mit dem Entwickeln. Als Fotolaborant entwickelte ich Bilder für andere. Später machte ich welche als Fotograf für andere und nun, als Theatermacher, suche ich Bilder, die ich mit anderen teile. Zuschauen, lernen, try and error.
Seit 2002 betreibe ich ein eigenes kleines Theater ohne festes Ensemble. Anfangs war es ein Amateurbetrieb, der immer noch besteht und sogar intensiviert wurde. Parallel entstand eine professionelle Schiene. Jährlich werden mit Kolleg*innen mehrere Projekte auf die Bühne gebracht. Das Programm wird durch einige Gastspiele bereichert. Das Interesse aller Beteiligten (auch des Publikums) weitete sich schnell aus und so werden ständig weitere Ausdrucksformen und Genres ausgelotet.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz besonderen Raum einnimmt?

Das Projekt „Spinnalto 2021“. Unser Ziel: Wir werden ein Stück zeigen. Im Freien, mit Abstand, mit Inhalt und großzügigem Rahmen. Die Veränderungen der Rahmenbedingungen, mit denen wir 2020 konfrontiert waren, wollen wir dabei miteinbauen. Mehr Infos und eine Übersicht der Projekte aus den letzten Jahren findet ihr unter www.spinnalto.de.

Die gegenwärtige Situation stellt Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen. Was möchtest du Politik und Gesellschaft vor diesem Hintergrund mit auf den Weg geben?

Existenzielle Herausforderungen bedeuten in den meisten Ohren zunächst mal Geldnöte. Klar müssen die gelindert werden, aber genau da liegt ein Dilemma: Unser Schaffen wird lediglich in Geld aufgewogen. Das wird ihm nicht gerecht. Es geht um Wertschätzung.

Es wird wohl so sein, dass der Fokus von Politik und Gesellschaft auf eine möglichst schnelle „Normalisierung“ der Wirtschaft gelenkt ist. Also alles wie früher? Normal war das doch schon lange nicht mehr! Gedacht war die Wirtschaft, glaube ich, um uns zu dienen. Nun ist sie Göttin und wir opfern ihr Menschen – andere und uns selbst.

Andererseits gibt gerade der Stillstand mir Hoffnung: Viele haben im letzten Jahr entdeckt, dass sie leben. Vielleicht wurde ihnen bewusst, dass sie mehr als Rädchen sind, die eine weitgehend sinnleere Maschinerie am Laufen zu halten haben. Ob sie merken, dass sie mehr sind als Körper? Haben sie ihre Seele entdeckt und ihren Geist? Das wäre großartig, denn dann würden sie wertschätzen können, was wir ihnen zu bieten haben.

Wie kann man euch und eure Arbeit aktuell unterstützen?

Wir freuen uns über Wertschätzung gerade für Projekte, die im Lockdown durchführbar sind, die Zuversicht geben und Lethargie bezwingen.
Als Unterstützung von institutioneller Seite wünschen wir uns eine Reform komplizierter Antragsverfahren.