Petition: „Erhalten Sie die Substanz der bundesweiten Freien Darstellenden Künste!“

Wir schließen uns der an die Staatsministerin für Kultur und Medien gerichteten Petition „Erhalten Sie die Substanz der bundesweiten Freien Darstellenden Künste“ an:

„In den Jahren 2020 bis 2022 wurden aus dem Programm NEUSTART KULTUR der BKM bislang über 7.500 Anträge seitens des Fonds Darstellende Künste bewilligt. Die Fördermittel erreichten weit über 20.000 in die jeweiligen Projekte involvierten Künstler*innen und sicherten neben der künstlerischen Arbeit auch die Existenz der Beteiligten.
Die Inanspruchnahme der Förderungen hat jedoch auch die bereits vor der Pandemie bestehende Lücke in der Erhaltung und der Weiterentwicklung der Freien Szene und ihrer künstlerisch tätigen Akteur*innen aufgezeigt. Daher fordern wir, in Zukunft auch bundesseitig die Substanz der Freien Darstellenden Künste weiterhin zu erhalten und zu fördern.“

HIER könnt ihr die Petition unterschreiben.

#freieszene: KUNST UND DRAMA

Wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: KUNST UND DRAMA – Institut für theatralische Formen (Nürnberg)

„Miles oder die Pendeluhr aus Montreux“, Voralberger Landesmuseum, Copyright: Kunst und Drama

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit?

Unser Schwerpunkt liegt eindeutig bei der theatralischen Arbeit, obwohl wir auch in der bildenden Kunst unterwegs sind, Hörspiele produzieren und Kurzfilme koproduzieren. Eine weitere Nische ist Literaturtheater.

Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil beschreiben?

Unsere Theaterproduktionen werden zu 90% von uns selbst geschrieben und inszeniert.

Wie hat sich eure künstlerische Laufbahn entwickelt? Seit wann besteht eure Gruppe und wie hat sich diese seit der Gründung gewandelt?

Außergewöhnliche Menschen in außergewöhnlichen Situationen standen und stehen im besonderen Interesse von KUNST UND DRAMA. Entsprechend beschäftigte sich die Gründerin Friederike Pöhlmann-Grießinger 2008 intensiv mit Joseph Beuys, dem wohl umstrittensten und berühmtesten deutschen Nachkriegskünstler, schrieb und inszenierte über dessen Leben und Intentionen das Theaterstück „Der Hut von Joseph Beuys oder Die Ursache liegt in der Zukunft“, das 2008 in Fürth mit Roland Eugen Beiküfner uraufgeführt wurde und seitdem achtundfünfzigmal in verschiedenen Städten Deutschlands, Österreich und der Schweiz sehr erfolgreich zu sehen war.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz besonderen Raum einnimmt?

Ja, erstens die „Václav-Havel-Gala“ im Historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg mit der Inszenierung von „Protest“ aus der „Vanek Trilogie“ des couragierten Schriftstellers und Staatsmanns Václav Havel 2013 und zweitens der Auftrag über ein Biografietheater zur Vorarlberger Dichterin und Malerin Paula Ludwig zur 800 Jahr-Feier der Stadt Feldkirch im Jahr 2018.

Die Corona-Situation hat Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen gestellt. Was möchtet ihr Politik und Gesellschaft vor dem Hintergrund dieser Erfahrung mit auf den Weg geben?

Politik und Gesellschaft müssen die Frage zulassen, ob die auferlegten Maßnahmen, die Schließungen der Theater und Kunstgalerien, verhältnismäßig waren.

Wie sieht euer aktueller Spielplan aus? Welche „Highlights“ erwarten das Publikum und wie gestaltet sich die Realisierung unter den aktuellen Auflagen?

Um weiterhin am Ball zu bleiben, gilt es viele Kompromisse zu akzeptieren, die nicht immer rentable Auftritte ermöglichen.

Neue Programmreihe im Rahmen der bayerischen „Freien Kunst-Szene“

Die neue Workshop-Reihe im Rahmen des vom Bayerischen Kunstministerium, von Leonardo, bayern kreativ sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste initiierten Projekts „Freie Kunst-Szene“ geht in eine neue Runde.

Die anstehenden Workshops und Veranstaltungen widmen sich Themen wie Inklusion und Barrierefreiheit (Termin am 01.04.), Ausstellungsflächen und Projekträume (Termin am 01.06.) und Interdisziplinarität (Termin im Juli).

Informationen zu den Anmeldeoptionen finden sich HIER.

Kein Krieg in Europa!

Der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. (vfdkb) unterstützt die Stellungnahme des Aktionsbündnisses Darstellende Künste:

Wir, die im Aktionsbündnis Darstellende Künste vertretenen Verbände und Organisationen, verurteilen Wladimir Putins Angriff auf die Ukraine mit russischem Militär aufs Schärfste. Einen Krieg in Europa dürfen wir nicht hinnehmen. Wir setzen uns für freie und offene Gesellschaften ein. In unserer Arbeit sehen wir uns dem Erhalt des Friedens und der Demokratie verpflichtet und unterstützen alle Menschen in allen Ländern, die diese Ziele mit uns teilen.

Wir appellieren an die Entscheider*innen der Europäischen Union, die europäischen Werte – Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde – gegenüber der Aggression Russlands zu verteidigen.
 
Unsere Gedanken sind bei den ukrainischen Künstler*innen und der gesamten ukrainischen Bevölkerung. Ihnen gilt unsere Solidarität und unsere volle Unterstützung.

Ebenso denken wir an die russischen Künstler*innen, die trotz unschätzbarem persönlichen Risiko ihre Stimme erheben gegen den Krieg und für die oben genannten Europäischen Werte.
 
So können Sie helfen
Wenn Sie die ukrainische Bevölkerung unterstützen wollen, bitten wir um Spenden an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

Wenn Sie Platz haben, um Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen, können Sie sich bei Gastfreundschaft Ukraine registrieren.

Das Aktionsbündnis Darstellende Künste ist ein Zusammenschluss aus folgenden Verbänden: 
Allianz der Freien Künste, art but fair, Bund der Szenografen, Bundesverband Freie Darstellende Künste, , BUZZ  – Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus, Dachverband Tanz Deutschland, Deutscher Bühnenverein, Dramaturgische Gesellschaft, dramaturgie-netzwerk, ensemble-netzwerk, Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V., GDBA, Inspizienten-Netzwerk e.V, Inthega – Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen e. V., junges ensemble-netzwerk, Netzwerk Flausen+, Netzwerk Regie e.V., Pro Quote Bühne, Ständige Konferenz Schauspielausbildung (SKS) und dem theaterautor*innen-netzwerk

Koproduktionsförderung 2022: Start der Bewerbungsphase

Wir freuen uns, nach der Corona-bedingten Pause in diesem Jahr wieder die Koproduktionsförderung ausschreiben zu können.

Die Koproduktionsförderung soll Koproduktionen freier professioneller Theater bzw. Theaterschaffender in Bayern unterstützen und ist ein Zuschuss zu den Personal- und Produktionskosten. Dabei sollen explizit Koproduktionen bzw. künstlerische Zusammenarbeiten innerhalb des Flächenstaats Bayern ermöglicht und der Austausch und die Präsenz der professionellen Akteur*innen der freien darstellenden Künste innerhalb Bayerns gestärkt werden. Ziel ist die Schaffung nachhaltiger Arbeitsbeziehungen und die Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Pro Produktion können bis zu 12.500 Euro beantragt werden.

Weitere Informationen und das Regelwerk findet ihr HIER.

Die Förderung wird über eine unabhängige Jury vergeben. Diese setzt sich aus zwei Kolleg*innen aus der Mitgliedschaft des Verbands und einer kulturschaffenden Person aus einem anderen Bundesland zusammen. Für die Jurytätigkeit können sich Mitglieder mit einer Mail an info@vfdkb.de bewerben. Aus allen Interessensbekundungen werden zwei Mitglieder per Zufallsprinzip ausgewählt.

Die Bewerbungsfrist für die Einreichungen zur Koproduktionsförderung bzw. für die Jury-Tätigkeit ist der 25. April 2022.
Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an den Vorstand wenden.

Wir freuen uns auf eure Bewerbungen!

75 %-Grenze und 2G im Kulturbereich

Nachdem die Auflagen für die Kultur in den letzten Wochen peu à peu gelockert wurden, gilt für Kulturveranstaltungen nun die 2G-Regel bei einer Auslastung von maximal 75 % der Sitzplätze. Minderjährige Schüler*innen, die in der Schule regelmäßig negativ getestet werden, haben künftig generell zu allen Bereichen von 2G auch ohne Impfung Zugang.

Wir als Verband freie darstellende Künste Bayern e.V. arbeiten weiter daran, die Kunst mit anderen Gesellschaftsbereichen gleichzustellen und wieder einen Normalbetrieb für Kulturschaffende und ihre Mitarbeiter*innen zu ermöglichen.

Darstellende Künste sind am stärksten von der Pandemie betroffene Kulturbranche: BFDK fordert politische Maßnahmen

Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes hat Ende Januar eine großangelegte Analyse zur „Betroffenheit der Kultur- und Kreativwirtschaft von der Corona-Pandemie“ veröffentlicht. Die Erkenntnisse zeigen, dass die darstellenden Künste auch 2022 die großen Verlierer der Pandemie sind: Für dieses Jahr wird je nach Pandemieverlauf ein Minus von 58 bis 73 Prozent gegenüber 2019 erwartet. Die darstellenden Künste sind damit innerhalb des Kulturbereichs die am stärksten betroffene Branche.

Soloselbstständige und Hybrid-Beschäftigte werden durch die Einbußen von Einnahmen besonders hart getroffen. Der Bundesverband Freie Darstellende Künste e. V. (BFDK) fordert daher dringend nachhaltige Hilfe von Seiten der Politik, etwa eine langfristige soziale Absicherung von Soloselbstständigen und Hybrid-Beschäftigten und schnellere, unbürokratische und nachhaltige Hilfen für Kleinunternehmen wie freie Bühnen.

Die Analyse kann HIER eingesehen werden.

vfdkb begrüßt Erleichterungen für die Kultur – und fordert weitere Anpassungen

Dass Theater ihre Säle nun zu 50 % besetzen dürfen, bedeutet eine Erleichterung für die freien Bühnen. Es gibt kein Plus an Kultur, aber die bestehenden Veranstaltungen können nun von mehr Menschen erlebt werden. Die Auslastung verdoppelt sich – allerdings kann das nur ein Zwischenschritt sein.

Die Lage bleibt dramatisch defizitär: Die einzelne Vorstellung kann sich auch mit einer Auslastung von 50 % bei Weitem nicht tragen, die finanzielle Belastung für die freien Bühnen ist nach wie vor groß. Dass die Kultur seit November 2021 so hart beschränkt wurde wie fast keine andere Branche (außer dem Nachtleben) und auch jetzt schlechter gestellt ist als beispielsweise die Gastronomie, lässt einen schalen Beigeschmack zurück – und Fragen bezüglich des Stellenwerts der Kultur für die Politik aufkommen. 

Wir freuen uns über die neuen Erleichterungen für die Kultur, fordern aber entschieden weiterführende Anpassungen.

vfdkb kritisiert aktuelle Corona-Regeln für Kulturveranstaltungen: „Bier geht vor Kultur“

„Wir können das nur noch so bewerten, dass die Aussage ‚Bayern ist ein Kulturstaat‘ eine leere Hülse ist: Bier geht vor Kultur“. So bewertet unsere Vorsitzende Daniela Aue gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die Ungleichbehandlung von Gastronomie und Kultur in Bayern.

Die aktuelle Schlechterstellung der Kultur ist für den Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. nicht nachvollziehbar: „Wir haben gute und funktionierende Hygienekonzepte, die Theaterhäuser haben effektive Lüftungskonzepte. Gerade letztere sind in der Gastronomie so sicherlich nicht vorhanden und dort sitzen die Gäste häufig dicht auf dicht.“

Dennoch wird das Signal ausgesendet, dass das Ansteckungsrisiko bei Kulturveranstaltungen groß sei. Diese werden in der Folge gemieden und Existenzen von Kulturschaffenden somit gefährdet.

Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen: Informationen zur „Freiwilligen“ Absage

Die „freiwillige“ Absage ist für Kulturveranstaltungen im Zeitraum 18.11.2021 bis 28.02.2022 möglich.
Dies betrifft Kulturveranstaltungen…

a) die entweder bereits bis einschließlich 06.12.2021 in der Antragsplattorm registriert wurden oder
b) bei denen der Ticketverkauf (im Regelfall) bis einschließlich 06.12.2021 begonnen hat.
In diesem Fall (b) müssen die abzusagenden Veranstaltungen bis spätestens 23.12.2021 registriert werden.

Eine Registrierung in der Vergangenheit liegender oder bereits abgesagter Veranstaltungen ist weiterhin nicht möglich.
Die Registrierung muss vor der öffentlichen Bekanntgabe der Veranstaltungsabsage stattgefunden haben.

Bei „freiwilliger“ Absage muss
1) bis spätestens 23.12.2021 in der Antragsplattform angezeigt werden, welche Veranstaltung ausfällt.
2) bei Antragstellung nachgewiesen werden, dass die öffentlich bekannt gemachte(n) Absage(n) bis zum 23.12.2021 erfolgt ist/sind.