Workshop-Serie “ist=divers?”: Neue Kurse am 09.05. und 10.05.

Unsere gemeinsam mit laProf Hessen initiierte digitale Workshop-Serie “ist=divers?” geht in die nächste Runde!


Der Workshop “Klassismus verlernen” am 09.05. gibt eine Einführung in die oft vergessene Diskriminierungsform des Klassismus. Wir sind dazu aufgerufen, die eigene Klassenposition und angelernte klassistische Denkmuster zu erkennen und zu hinterfragen. Dabei soll es auch darum gehen, wie sich Klassismus explizit im Kulturbereich zeigt.

Workshopleiter*in Francis Seeck ist Sozialwissenschaftler*in und Antidiskriminierungstrainer*in. Als Kind einer alleinerziehenden, erwerbslosen Mutter erlebte Seeck früh die Auswirkungen der Klassengesellschaft. Heute forscht und lehrt Seeck zu Klassismus und sozialer Gerechtigkeit.

Zeit: 09.05.2023, 15-18 Uhr
Anmeldung bis zum 05.05. via Mail an anmeldung@laprof.de.


Am nächsten Tag wird eine Folgeveranstaltung stattfinden, das Webinar “Ableismus verlernen” am 10.05.

Werden Menschen im Alltag auf ihre körperliche oder psychische Behinderung reduziert, spricht man in der Fachsprache von “Ableismus”. Genauer bedeutet Ableismus also, dass Menschen mit Behinderung von anderen Menschen ohne Behinderung auf die Merkmale reduziert werden, in denen sie sich vom vermeintlichen “Normalzustand” unterscheiden. Doch was ist das soziale Modell von Behinderung? Und was meint Ableismus konkret im Theater?

In einem partizipativen Webinar gibt Künstler*in und Kulturvermittler*in Steven Solbrig am 10.05. eine Einführung in das behinderungsorientierte und anti-ableistische Arbeiten in den darstellenden Künsten.

Zeit: 10.05.2023, 14-17 Uhr
Anmeldung bis zum 05.05. via Mail an anmeldung@laprof.de.


Eine Kooperation zwischen laPROF – Landesverband professionelle Freie Darstellende Künste Hessen e.V. und Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Der vfdkb bei Malá Inventura: Unsere Eindrücke aus Prag

Im Rahmen der 2022 zwischen dem tschechischen und dem bayerischen Landesverband der freien darstellenden Künste gegründeten Kooperationsplattform “ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts” fand Ende Februar eine Exkursion der bayerischen Delegation nach Prag statt. Anlass war der Besuch des Freieszenefestivals “Malá Inventura”. Die Reise nach Tschechien hat bei unseren Künstler*innen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Unser Team in Prag: Paulina Platzer, Julia Opitz, Felix Forsbach, Daniela Aue, Friederike Engel (v.l.); Credits: Julia Opitz

Felix Forsbach, Künstler aus Bamberg: “Ernst zu nehmen, ohne sich zu ernst zu nehmen”

Der Besuch als bayerischer Delegierter des Festivals Malá Inventura in Prag wird in bleibender Erinnerung bleiben. Warum? Die Vielfalt der kuratierten v.a. tschechischen Produktionen war beeindruckend für mich. Bei fast allen gesehenen Produktionen hat es mir sehr gut gefallen, dass es tolles “Theater” war, welches sich trotz eines hohen Anspruchs nicht zu ernst nahm. In Deutschland vermisse ich manchmal den ironischen Umgang mit sich selbst als Künstler*in der freien darstellenden Künste. Diese Selbstironie war zu meiner großen Freude in vielen gezeigten Stücken zu sehen.
Meine Empfehlungen für die bayerisch-tschechische “ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts” sind, dass es sehr schön und gewinnbringend ist, mit tschechischen Künstler*innen, Kurator*innen und Produzent*innen einen Austausch zu beginnen. Dabei sollten wir in Bayern so mutig sein, Produktionen auch in den ländlichen Raum oder in Kleinstädte einzuladen – vgl. die tolle Initiative NOVÁ SÍŤ, die neben Prag auch im tschechischen ländlichen Raum aktiv ist.

Ich denke, dass es auch wichtig und spannend ist, die sprachliche Barriere beim Einladen von tschechischen Produktionen zu ignorieren und auch tschechisches Sprechtheater einzuladen. Denn es kann eine von mir wahrgenommene “Hierarchie” vielleicht etwas abzubauen helfen: In Prag gibt es ganz viele Menschen, die ein bisschen Deutsch sprechen und dies auch gerne machen. Wir in Bayern haben fast nie oder nie die Gelegenheit, einmal Tschechisch zu hören, obwohl die Landesgrenze sehr niedrig und so nah ist.

Paulina Platzer, Künstlerin aus München und vfdkb-Vorständin: “Die bayerische Delegation zu Besuch auf dem Malá Inventura-Festival in Prag”

Den Spielplan während unseres Besuchs dominierten gesellschaftskritische Produktionen über kritische Männlichkeit und Genderzuschreibungen. Überraschendes Highlight war die Kindertheaterinszenierung “Microworlds” von Jazmína Piktorová und Sabina Bočková, die das Publikum auf eine gemeinsame Schatzsuche einluden und auf magische Weise in ihren Bann zogen.

Das vielseitige Programm des Festivals wurde durch unterschiedliche Vernetzungsformate ergänzt. Eine Speeddatingrunde ermöglichte den direkten Kontakt zu den Künstler*innen, eine Walking-Tour führte zu insgesamt drei der über 200 Spielorte der freien Szene in Prag.
Die Tschech*innen bestachen durch ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Buffet, Lunchpakete und Sektempfänge gehörten ebenso zum Programm wie die Kunst.

Durch unseren Austausch in Prag sind wir dem Ziel der Kooperationsplattform, zukünftig vielseitige Verbindungen zwischen Kulturschaffenden, Organisationen und Spielorten zu schaffen und gemeinsame künstlerische wie kulturpolitische Projekte zu unterstützen, definitiv ein ganzes Stück näher gekommen.

Friederike Engel, Leiterin der Tafelhalle Nürnberg: “Retro-Perspektive: Malà Inventura-Festival”

Rund 160 internationale Gäste, ein Speed-Dating mit 25 tschechischen Künstler*innen bzw. Kompanien, das reguläre Programm mit täglich sechs bis acht Vorstellungen an 16 verschiedenen Spielorten. Was sich sehr bescheiden “kleine Bestandsaufnahme” (Malà Inventura) nennt, ist eigentlich ziemlich groß(artig). Selten konnte ich bei einem Festivalbesuch in so kurzer Zeit ein so gutes Gefühl für die Szene vor Ort entwickeln und mich gleichzeitig aufgrund der zahlreichen gelungenen Netzwerkveranstaltungen so intensiv mit den anderen Festivalgästen auseinandersetzen. Vielleicht liegt es an der eher zentral ausgerichteten Kulturpolitik Tschechiens, die sich stark auf Prag fokussiert (bei manchen tschechischen Gästen aus anderen Regionen klang das an), dass eine solche Sichtbarkeitsplattform geschaffen werden kann. In Deutschland “fehlt” das oder zerfällt zu sehr in die Vielstimmigkeit der einzelnen Bundesländer und auch in ein oft zu restriktives Spartendenken. Insbesondere die Möglichkeit für die ansässigen Künstler*innen, sich den internationalen Gästen auch jenseits ihrer Vorstellungen präsentieren zu können, habe ich für eine potentielle Zusammenarbeit als sehr wertvoll erlebt.

Als Veranstalterin und Koproduzentin bekommt man auf diesem Weg ein Gefühl dafür, wie eine Kompanie wirklich tickt und erst das macht eine intensivere Kooperation, die idealerweise über das schlichte Booking eines Gastspiels hinausreicht, vorstellbar. Gleiches gilt für die Einblicke in die Arbeitsstrukturen einzelner Veranstaltungsorte, die wir in einer gelungenen Guided Tour kennenlernen durften. Und wenn überhaupt ein Wunsch übriggeblieben ist, dann vielleicht der, einen globaleren Überblick über das Theatersystem, die generellen Förderpolitik Tschechiens und eventuell die konkrete Festivalarbeit zu bekommen. Aber das wirklich nur als Anregung am Rande.

Mit ein paar Tagen Abstand kann ich sagen: Ich habe dank dreier Festivaltage bei Malà Inventura fast einen besseren Einblick in die Arbeit der Freie Szene Tschechiens/Prags bekommen als ich ihn in die der bayerischen Szene habe. Dieses Gefühl stimmt mich nachdenklich – ist aber großer Motor für die weitere Zusammenarbeit am bayerisch-tschechischen Projekt, für das wir uns vielleicht noch sichtbarer machen müssen – auch untereinander.

Veranstaltungen unserer “ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts” im April

Die tschechisch-bayerische Kooperationsplattform “ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts”, die 2022 ins Leben gerufen wurde, lädt im April in München, Nürnberg und Bamberg zum Austausch ein. Die Plattform soll einen neuen strukturierten und kontinuierlichen Austausch im Bereich der freien Theater-, Tanz- und Performancekunst zwischen Tschechien und Bayern initiieren und stärken.

Ziel der Kooperationsplattform ist es, zukünftig vielseitige Verbindungen zwischen Kulturschaffenden, Organisationen und Spielorten zwischen Tschechien und Bayern zu schaffen und gemeinsame künstlerische wie kulturpolitische Projekte zu initiieren und zu unterstützen. Das Projekt basiert auf einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Verband der Freien Theater Tschechiens (AND ČR) und dem vfdkb.

17.04.2023: Get-together in München

Am 17.04.2023 werden Petr Dlouhý und Kryštof Koláček aus Prag in München zu Gast sein, um Spielorte zu besichtigen und bestehende sowie potentielle Netzwerkpartner:innen zu treffen. Nach einer Besichtigung mehrerer Spielorte der freien Szene in München sind ein gemeinsames Mittagessen (13 Uhr, Import-Export) sowie ein Get-together im Anschluss (15 bis 17 Uhr, Pathos) geplant.

Alle Interessent:innen sind herzlich eingeladen!
Anmeldung bitte bis 15.04.2023 an paulina.platzer@vfdkb.de.
Den genauen zeitlichen Ablauf erhaltet ihr nach Anmeldung via E-Mail.

18.04. und 19.04.2023: Netzwerktreffen in Nürnberg und Bamberg

Am 18.04. wird die tschechische Delegation nach Nürnberg reisen, am 19.04. folgt ein Netzwerktreffen in Bamberg. Dabei wollen wir neue Kontakte zwischen der städtischen freien Szene und unseren tschechischen Kolleg*innen knüpfen und bestehende vertiefen, Spielorte kennenlernen und in die Zukunft unserer Kooperationsplattform denken.

Meldet euch mit euren Anmeldungen und Fragen zu den Netzwerktreffen in Nürnberg und Bamberg gerne bei Julia Opitz (julia.opitz@vfdkb.de).

Neue Workshop-Serie “ist=divers?” mit laProf Hessen

Die beiden Landesverbände laPROF Hessen und vfdkb möchten sich in der Workshop-Serie “ist=divers?” fragen, wie sich die Diversität unserer Gesellschaft stärker in unseren Projekten und in unserem Publikum abbilden kann. Um Diskriminierung und Barrieren zu minimieren, fragen wir uns, was wir dafür lernen und verlernen müssen und lassen uns gemeinsam von Expert*innen beraten. Dabei wollen wir diesbezügliche Veränderungen nicht als Belastung, sondern als Chance für eine Weiterentwicklung unserer Szene betrachten.

Credits: Johanne Schröder/ Florence Ruckstuhl (Daedalus Company), “Secret Feminist Agenda”

Intersektionalität lernen
27.03.2023, 16-18 Uhr
Anmeldung bis 24.03. unter anmeldung@laprof.de
Online ZOOM

Im ersten Workshop beschäftigen wir uns mit Intersektionalität, womit Strukturen der Mehrfachdiskriminierung gemeint sind: Viele Menschen sind gleichzeitig von unterschiedlichen Formen der Diskriminierung betroffen, so beispielsweise von Rassismus, Sexismus oder Klassismus. Intersektionalität gilt als kritische und politische Praxis für soziale Gerechtigkeit. Der Workshop soll in diese Perspektive einführen, sodass wir die Frage stellen können, wie wir diese politische Praxis für unsere künstlerische Arbeit und die Öffnung unserer Kulturinstitutionen fruchtbar machen können.

Bei der Anmeldung können Bedarfe genannt werden, auf die beim Workshop Rücksicht genommen werden soll.

Workshopleiterin Mirrianne Mahn ist politische Aktivistin, Theatermacherin, in der Stadtpolitik von Frankfurt am Main tätig und freiberufliche Referentin für Diversitätsentwicklung. Sie setzt sich in ihren Arbeitsbereichen gegen alle Formen der Diskriminierung und für mehr Diversität in allen Lebensbereichen ein.

Barrierefreie Kommunikation
29.03.2023, 15-17 Uhr
Anmeldung bis 27.03. unter anmeldung@laprof.de
Online ZOOM

Wie könnt ihr in der digitalen Kommunikation noch mehr Menschen erreichen und weniger Menschen ausschließen? In diesem Workshop von den Sozialheld*innen erfahrt ihr, wie ihr mit einfach Mitteln und praktischen Tools barrierefrei kommunizieren könnt – und ganz nebenbei Online-Kommunikation für alle angenehmer macht. Außerdem lernt ihr Hintergrundwissen zum Thema Behinderung und Inklusion kennen und geht mit ganz vielen praxisnahen Tipps und Tricks aus dem Workshop.

Bei der Anmeldung können Bedarfe genannt werden, auf die beim Workshop Rücksicht genommen werden soll.

Workshopleiterin Simone Katter hat im August 2021 die Leitung der Kommunikation bei den Sozialheld*innen übernommen. Seit über 10 Jahren hat sie Erfahrungen in der Online-Kommunikation, im Campaigning und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gesammelt. Zuvor hat sie u.a. für Campact, das INKOTA-netzwerk und das Deutsche Institut für Menschenrechte gearbeitet. Sie hat Ausbildungen an der Freien Journalistenschule Berlin, beim Campaign Boostcamp und am Institut für Social Justice & Radical Diversity absolviert. In Bielefeld hat sie Soziologie mit dem Schwerpunkt Entwicklungspolitik und Sozialanthropologie studiert.


Eine Kooperation zwischen laPROF – Landesverband professionelle Freie Darstellende Künste Hessen e.V. und Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Stellenangebot: Theatertechniker*in Licht/Ton

Für die Zelttournee 2023 suchen wir eine*n selbständige*n Theatertechniker*in mit sozialer Kompetenz und Erfahrung in Licht und Ton. In unserem “Haus”, dem Theaterzelt, arbeiten wir mit Licht (48 KW 24 Kanal, jester zero88 Konsole), Ton (d&b audiotechnik, 4 E3, 4 C6, 2 C4 subs, analoges Allen & Heath MixWizard 16 Kanal-Mischpult). Die Aufführungen finden in einem Theaterzelt statt, das 3 bis 6 Wochen vor Ort steht. An den Spieltagen werden dann die Aufführungen technisch betreut (Licht & Ton). Wir sind in drei Blocks unterwegs, eine Spielzeit ist Frankfurt, wo wir ein Festival mit Eigenproduktionen durchführen, dazu gehören auch Konzerte und Lesungen. Wichtig sind die Lust am selbständigen Arbeiten sowie die Zusammenarbeit in einem kleinen Team. In den Produktionen arbeiten wir prozessorientiert und sind immer offen für Anregungen und gute Ideen.

COMOEDIA MUNDI – Theater im Zelt – ist in Bayern einmalig!
Bundesweit gibt es kaum konzeptionell vergleichbare Theater. Der Aufwand entspricht dem einer Bühne in einem festen Haus, nur dass bei COMOEDIA MUNDI neben bis zu fünf Inszenierungen auch noch der Theaterbau und der Lebensraum der Mitglieder mit auf Tournee gehen! Das Theater verfügt über ein Zelt mit aktuell 150 Plätzen, 35 m² Bühnenfläche und eine professionelle Licht- und Tonanlage. Transportiert wird alles mit elf Anhängern und drei LKW-Zugmaschinen. Über 50 Tonnen Material auf 100 Rädern beinhalten neben dem Theater und dem Café den Lebensraum für die Mitglieder auf Tournee.
Weitere Infos gibt es hier: http://www.comoedia-mundi.de/cm/tourneeplan/

Die Stationen 2023 sind Trautskirchen, Nürnberg, Frankfurt und Landshut.
Vom 28. März bis 22. April 2023 proben wir in Trautskirchen (Mittelfranken).
Bitte Bewerbung per Mail an fabian@comoedia-mundi.de.
Weitere Infos auch gerne per Telefon: 0170 4908450.
Wir freuen uns auf interessante neue Kolleg*innen.

Fabian Schwarz
COMOEDIA MUNDI ensemble
Schloß Trautskirchen
90619 Trautskirchen

www.comoedia-mundi.de

Kulturfonds Energie: Eure Erfahrungen mit dem Prozess

Das Antragsportal für den “Kulturfonds Energie” ist nun online. Die Website bietet neben dem Registrierungsportal für die Antragstellung überdies zentrale Infos zu Voraussetzungen, Förderkriterien usw.

Der Förderzeitraum erstreckt sich rückwirkend vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2024. Das vom Bund finanzierte und von Bund und Ländern entwickelte Hilfsprogramm baut auf den bereits erprobten Strukturen des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen auf. Die Bearbeitung der Förderanträge erfolgt durch die örtlich zuständigen Länder.
Die Förderung unterscheidet zwei Fallgruppen: Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltende von Einzelveranstaltungen in geschlossenen Räumen.

Eine Video-Dokumentation der letzten Infoveranstaltungen zum Thema findet ihr auf YouTube.
Die kostenfreie Service-Hotline ist montags bis freitags von 9:00 bis 17:30 Uhr unter 0800 6645685 oder service@kulturfonds-energie.de erreichbar.

Der vfdkb braucht euer Feedback!

Damit wir eure Anliegen im Kontext des “Kulturfonds Energie” gut vertreten können, bedanken wir uns schon einmal für euer notwendiges Feedback zum Prozess und zu euren Erfahrungen.

Wir haben 3 konkrete Fragen an euch, die sich selbstverständlich auch an nicht im Verband organisierte Künstler*innen richten:

  • Wer von euch profitiert vom “Kulturfonds Energie” und wie sind eure Erfahrungen bei der Antragstellung?
  • Wer fällt nicht unter die antragsberechtigten Gruppen, hat aber trotzdem mit mehr Energiekosten zu kämpfen? (Das betrifft vor allem Betriebskosten unabhängig von Vorstellungen.)
  • Wer beantragt keine Hilfen und warum nicht?

Danke für euer Feedback direkt an unseren Vorstand.

Visite des “Mobilen Kulturamts 2.0” – Anmeldung bis 17.02.

Seid Ihr daran interessiert, das “Mobile Kulturamt 2.0” zu euch zu holen? Ab sofort und bis Mitte Juni könnte eine Visite bei euch stattfinden – mit dem Ziel, Akteur*innen der Region und Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung an einen Tisch zu bringen. Das Produktionsteam des “Mobilen Kulturamts” kümmert sich um alles – ihr nennt einfach euer Anliegen.

Es werden insgesamt 18 Visiten im Zeitraum 15.02. bis 15.06.2023 in ganz Deutschland durchgeführt. Im Juni wird es dann zum Abschluss einen digitalen Fachtag geben, bei dem alle Teilnehmenden (Verwaltungsmitarbeitende, Expertinnen und Akteurinnen auch aus der ersten Runde) noch einmal zusammenkommen und sich untereinander austauschen können.

Pro Visite des “Mobilen Kulturamts 2.0” kommen
• ein*e Vermittler*in,
• ein*e Expert*in (aus Kultur, Politik oder Verwaltung aus einem anderen Bundesland),
• zwei Akteur*innen vor Ort
• (optional) ein*e Vertreter*in des Landesverbands
mit einem/einer Mitarbeiter*in aus Politik/Verwaltung vor Ort zusammen.

Die Zielstellungen werden mit den Akteur*innen des “Mobilen Kulturamts” vorab verabredet. Akteur*innen vor Ort erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 100 €.
Meldet euch bei Interesse bitte umgehend oder bis spätestens 17.02. bei unserer Ansprechpartnerin Agnes von Einem.

Das “Mobile Kulturamt” entstand auf Initiative der “AG Räume und Regionen” im Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK). Das “Mobile Kulturamt” macht sich auf den Weg in Räume und Regionen und bringt Macher*innen aus den professionellen freien darstellenden Künsten mit Menschen aus Verwaltung und Kulturpolitik ins Gespräch. Das Projekt will der (gefühlten) Vereinzelung der Akteur*innen aus den genannten Bereichen entgegenwirken. Dafür sollen Austauschformate vor Ort vorangebracht, aber auch Best-Practice-Beispiele gesammelt und dokumentiert werden.

Kulturfonds Energie: vfdkb streitet für die Interessen der bayerischen freien Szene

Der Haushaltsausschuss des Bundes hat eine erste Tranche von 375 Mio. Euro für den “Kulturfonds Energie” freigegeben. Insgesamt steht für den Zeitraum 01.01.2023 bis 30.04.2024 eine Milliarde Euro zur Verfügung, um Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltende zu unterstützen. Die Registrierungsplattform für die Hilfen wird voraussichtlich ab Mitte Februar zur Verfügung stehen, wobei die administrative Abwicklung über die Kulturministerien der Länder erfolgt.

Antragsberechtigt sind private und öffentlich-rechtliche Kultureinrichtungen wie auch Kulturveranstaltende, sofern sie ticketfinanzierte Kulturveranstaltungen in geschlossenen Räumen durchführen, die nicht selbst als Kultureinrichtung förderfähig sind. Bei privaten Einrichtungen und soziokulturellen Zentren können bis zu 80 Prozent der Mehrbedarfe übernommen werden. Bei Kulturveranstaltenden wird der Energiekostenmehrbedarf über einen Festbetrag pauschal gefördert, gestaffelt nach der Kapazität des jeweiligen Saales, in dem die Kulturveranstaltung stattfindet.

Auch im Bayerischen Härtefallfonds wird es ein Modul Kultur geben, das eventuell bestehende Lücken in der Bundesförderung abfedern soll. Die Details werden gerade noch fertiggestellt. Hierzu soll es demnächst eine Homepage sowie ein Beratungsangebot über “Bayern spielt” geben.

Die Pressemitteilung der Kulturstaatsministerin könnt ihr HIER einsehen.
Die kostenfreie Service-Hotline ist montags bis freitags von 9:00 bis 17:30 Uhr unter 0800 6645685 oder service@kulturfonds-energie.de erreichbar.

vfdkb bittet Kulturschaffende um Rückmeldungen zum Programm

Seit Oktober 2022 haben wir uns als vfdkb unablässig für eine strukturierte Unterstützung der freien darstellenden Künste angesichts der aktuellen Energieproblematik eingesetzt.

Im Rahmen des neuen “Kulturfonds Energie” vertreten wir entschieden die Interessen der bayerischen freien darstellenden Künste und stehen im engen Austausch mit dem Ministerium.
Bitte teilt uns eure Erfahrungen im Kontext des neuen Förderprogramms mit, damit wir uns für eure Interessen einsetzen und eventuelle Verbesserungsprozesse anstoßen können.

Wer im Rahmen des “Kulturfonds Energie” keine Förderung erhält, ist ausdrücklich dazu aufgerufen, sich an uns zu wenden. Wir werden uns die entsprechenden Fälle näher ansehen und uns entschieden für die Interessen der Kulturschaffenden im Bereich der bayerischen freien darstellenden Künste einsetzen.

#freieszene: Das Papiertheater

Wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: Das Papiertheater in Nürnberg.

Eindrücke vom “Archiv der friedlichen Handlungen”; Copyright: Johannes Volkmann, Papiertheater Nürnberg

Warum habt ihr euch für eine Mitgliedschaft beim vfdkb entschieden?

Durch die Mitgliedschaft ist man als freies Theater mit allen anderen Theatern verbunden und erfährt dadurch mehr voneinander. Auch Projekte, Ausschreibungen und Förderungen sind hierbei wichtig.

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil
beschreiben?

Wir sind ein experimentelles Materialtheater und kommen aus der bildenden Kunst. Die Reduktion der Mittel ist immer wieder das Zentrum bei der künstlerischen Arbeit. Seit 2010 haben wir die “Gesellschaftsinszenierung” entwickelt, die im gesellschaftlichen Raum verortet ist.

Wie hat sich eure künstlerische Laufbahn entwickelt? Seit wann besteht euer Theater und wie hat sich dieses seit der Gründung gewandelt?

Das Papiertheater wurde von Johannes Volkmann nach dem Studium am Figurentheater Kolleg in Bochum gegründet, vor 26 Jahren. Zu Beginn war es ein Duo-Theater, öffnete sich dann aber nach 5 Jahren zu einem freien Ensemble mit freien Künstler*innen zwischen Berlin und Wien. Inszenierungen unterschiedlicher künstlerischer Gattungen (Tanz, Musik, etc)  waren die Themen – aber immer mit dem Material Papier!
Wir hatten durch unsere bildhafte Inszenierungsform Auftritte bei vielen internationalen Festivals. Mit der Erfindung der “Gesellschaftsinszenierung” hat sich das Papiertheater weiter geöffnet und hat die “Fa. Zusammenkunst” gegründet. Der öffentliche Raum wurde die Bühne, der gesellschaftliche Raum zum Thema.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz
besonderen Raum einnimmt?

Die 1. Gipfelkonferenz der Kinder (2018) war das Ergebnis eines vierjährigen, weltweiten Prozesses und wurde zur Basis unserer aktuellen Arbeiten (Plastikwaffen zu Friedenssäulen, Verkehrsschilder der Gerechtigkeit, TUN!-geteilt, getauscht, etc..) Diese Arbeiten werden bis 2025 parallel von uns weiter entwickelt.

Die Corona-Situation hat Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen gestellt. Was möchtet ihr Politik und Gesellschaft vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen mit auf den Weg geben? Welche Wünsche habt ihr für die Zukunft der freien darstellenden Künste?

Die langfristigen Förderformate, die zur Coronazeit entwickelt wurden, sind der richtige Weg der künstlerischen Förderung. Die kurzfristigen Projektförderungen verursachen zu viel bürokratische Arbeit. Die langfristigen Formate ermöglichen langfristige Wirkungen.

Wie sieht euer aktueller Spielplan aus? Welche „Highlights“ erwarten das Publikum?

Wir entwickeln derzeit ein textiles Kunstwerk, ein europäisches Tischtuch, das den einjährigen Prozess der Schulen aus ganz Europa wiederspiegelt. Die Verkehrsschilder der Gerechtigkeit sind das Thema, die überall zur Schulkultur erklärt werden können, indem sie auf den Schulgeländen aufgestellt werden. Eine Ausstellung und ein Theaterabend werden den Prozess aufzeigen.