Stellenangebot: Theatertechniker*in Licht/Ton

Für die Zelttournee 2023 suchen wir eine*n selbständige*n Theatertechniker*in mit sozialer Kompetenz und Erfahrung in Licht und Ton. In unserem “Haus”, dem Theaterzelt, arbeiten wir mit Licht (48 KW 24 Kanal, jester zero88 Konsole), Ton (d&b audiotechnik, 4 E3, 4 C6, 2 C4 subs, analoges Allen & Heath MixWizard 16 Kanal-Mischpult). Die Aufführungen finden in einem Theaterzelt statt, das 3 bis 6 Wochen vor Ort steht. An den Spieltagen werden dann die Aufführungen technisch betreut (Licht & Ton). Wir sind in drei Blocks unterwegs, eine Spielzeit ist Frankfurt, wo wir ein Festival mit Eigenproduktionen durchführen, dazu gehören auch Konzerte und Lesungen. Wichtig sind die Lust am selbständigen Arbeiten sowie die Zusammenarbeit in einem kleinen Team. In den Produktionen arbeiten wir prozessorientiert und sind immer offen für Anregungen und gute Ideen.

COMOEDIA MUNDI – Theater im Zelt – ist in Bayern einmalig!
Bundesweit gibt es kaum konzeptionell vergleichbare Theater. Der Aufwand entspricht dem einer Bühne in einem festen Haus, nur dass bei COMOEDIA MUNDI neben bis zu fünf Inszenierungen auch noch der Theaterbau und der Lebensraum der Mitglieder mit auf Tournee gehen! Das Theater verfügt über ein Zelt mit aktuell 150 Plätzen, 35 m² Bühnenfläche und eine professionelle Licht- und Tonanlage. Transportiert wird alles mit elf Anhängern und drei LKW-Zugmaschinen. Über 50 Tonnen Material auf 100 Rädern beinhalten neben dem Theater und dem Café den Lebensraum für die Mitglieder auf Tournee.
Weitere Infos gibt es hier: http://www.comoedia-mundi.de/cm/tourneeplan/

Die Stationen 2023 sind Trautskirchen, Nürnberg, Frankfurt und Landshut.
Vom 28. März bis 22. April 2023 proben wir in Trautskirchen (Mittelfranken).
Bitte Bewerbung per Mail an fabian@comoedia-mundi.de.
Weitere Infos auch gerne per Telefon: 0170 4908450.
Wir freuen uns auf interessante neue Kolleg*innen.

Fabian Schwarz
COMOEDIA MUNDI ensemble
Schloß Trautskirchen
90619 Trautskirchen

www.comoedia-mundi.de

Kulturfonds Energie: Eure Erfahrungen mit dem Prozess

Das Antragsportal für den “Kulturfonds Energie” ist nun online. Die Website bietet neben dem Registrierungsportal für die Antragstellung überdies zentrale Infos zu Voraussetzungen, Förderkriterien usw.

Der Förderzeitraum erstreckt sich rückwirkend vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2024. Das vom Bund finanzierte und von Bund und Ländern entwickelte Hilfsprogramm baut auf den bereits erprobten Strukturen des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen auf. Die Bearbeitung der Förderanträge erfolgt durch die örtlich zuständigen Länder.
Die Förderung unterscheidet zwei Fallgruppen: Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltende von Einzelveranstaltungen in geschlossenen Räumen.

Eine Video-Dokumentation der letzten Infoveranstaltungen zum Thema findet ihr auf YouTube.
Die kostenfreie Service-Hotline ist montags bis freitags von 9:00 bis 17:30 Uhr unter 0800 6645685 oder service@kulturfonds-energie.de erreichbar.

Der vfdkb braucht euer Feedback!

Damit wir eure Anliegen im Kontext des “Kulturfonds Energie” gut vertreten können, bedanken wir uns schon einmal für euer notwendiges Feedback zum Prozess und zu euren Erfahrungen.

Wir haben 3 konkrete Fragen an euch, die sich selbstverständlich auch an nicht im Verband organisierte Künstler*innen richten:

  • Wer von euch profitiert vom “Kulturfonds Energie” und wie sind eure Erfahrungen bei der Antragstellung?
  • Wer fällt nicht unter die antragsberechtigten Gruppen, hat aber trotzdem mit mehr Energiekosten zu kämpfen? (Das betrifft vor allem Betriebskosten unabhängig von Vorstellungen.)
  • Wer beantragt keine Hilfen und warum nicht?

Danke für euer Feedback direkt an unseren Vorstand.

Visite des “Mobilen Kulturamts 2.0” – Anmeldung bis 17.02.

Seid Ihr daran interessiert, das “Mobile Kulturamt 2.0” zu euch zu holen? Ab sofort und bis Mitte Juni könnte eine Visite bei euch stattfinden – mit dem Ziel, Akteur*innen der Region und Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung an einen Tisch zu bringen. Das Produktionsteam des “Mobilen Kulturamts” kümmert sich um alles – ihr nennt einfach euer Anliegen.

Es werden insgesamt 18 Visiten im Zeitraum 15.02. bis 15.06.2023 in ganz Deutschland durchgeführt. Im Juni wird es dann zum Abschluss einen digitalen Fachtag geben, bei dem alle Teilnehmenden (Verwaltungsmitarbeitende, Expertinnen und Akteurinnen auch aus der ersten Runde) noch einmal zusammenkommen und sich untereinander austauschen können.

Pro Visite des “Mobilen Kulturamts 2.0” kommen
• ein*e Vermittler*in,
• ein*e Expert*in (aus Kultur, Politik oder Verwaltung aus einem anderen Bundesland),
• zwei Akteur*innen vor Ort
• (optional) ein*e Vertreter*in des Landesverbands
mit einem/einer Mitarbeiter*in aus Politik/Verwaltung vor Ort zusammen.

Die Zielstellungen werden mit den Akteur*innen des “Mobilen Kulturamts” vorab verabredet. Akteur*innen vor Ort erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 100 €.
Meldet euch bei Interesse bitte umgehend oder bis spätestens 17.02. bei unserer Ansprechpartnerin Agnes von Einem.

Das “Mobile Kulturamt” entstand auf Initiative der “AG Räume und Regionen” im Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK). Das “Mobile Kulturamt” macht sich auf den Weg in Räume und Regionen und bringt Macher*innen aus den professionellen freien darstellenden Künsten mit Menschen aus Verwaltung und Kulturpolitik ins Gespräch. Das Projekt will der (gefühlten) Vereinzelung der Akteur*innen aus den genannten Bereichen entgegenwirken. Dafür sollen Austauschformate vor Ort vorangebracht, aber auch Best-Practice-Beispiele gesammelt und dokumentiert werden.

Kulturfonds Energie: vfdkb streitet für die Interessen der bayerischen freien Szene

Der Haushaltsausschuss des Bundes hat eine erste Tranche von 375 Mio. Euro für den “Kulturfonds Energie” freigegeben. Insgesamt steht für den Zeitraum 01.01.2023 bis 30.04.2024 eine Milliarde Euro zur Verfügung, um Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltende zu unterstützen. Die Registrierungsplattform für die Hilfen wird voraussichtlich ab Mitte Februar zur Verfügung stehen, wobei die administrative Abwicklung über die Kulturministerien der Länder erfolgt.

Antragsberechtigt sind private und öffentlich-rechtliche Kultureinrichtungen wie auch Kulturveranstaltende, sofern sie ticketfinanzierte Kulturveranstaltungen in geschlossenen Räumen durchführen, die nicht selbst als Kultureinrichtung förderfähig sind. Bei privaten Einrichtungen und soziokulturellen Zentren können bis zu 80 Prozent der Mehrbedarfe übernommen werden. Bei Kulturveranstaltenden wird der Energiekostenmehrbedarf über einen Festbetrag pauschal gefördert, gestaffelt nach der Kapazität des jeweiligen Saales, in dem die Kulturveranstaltung stattfindet.

Auch im Bayerischen Härtefallfonds wird es ein Modul Kultur geben, das eventuell bestehende Lücken in der Bundesförderung abfedern soll. Die Details werden gerade noch fertiggestellt. Hierzu soll es demnächst eine Homepage sowie ein Beratungsangebot über “Bayern spielt” geben.

Die Pressemitteilung der Kulturstaatsministerin könnt ihr HIER einsehen.
Die kostenfreie Service-Hotline ist montags bis freitags von 9:00 bis 17:30 Uhr unter 0800 6645685 oder service@kulturfonds-energie.de erreichbar.

vfdkb bittet Kulturschaffende um Rückmeldungen zum Programm

Seit Oktober 2022 haben wir uns als vfdkb unablässig für eine strukturierte Unterstützung der freien darstellenden Künste angesichts der aktuellen Energieproblematik eingesetzt.

Im Rahmen des neuen “Kulturfonds Energie” vertreten wir entschieden die Interessen der bayerischen freien darstellenden Künste und stehen im engen Austausch mit dem Ministerium.
Bitte teilt uns eure Erfahrungen im Kontext des neuen Förderprogramms mit, damit wir uns für eure Interessen einsetzen und eventuelle Verbesserungsprozesse anstoßen können.

Wer im Rahmen des “Kulturfonds Energie” keine Förderung erhält, ist ausdrücklich dazu aufgerufen, sich an uns zu wenden. Wir werden uns die entsprechenden Fälle näher ansehen und uns entschieden für die Interessen der Kulturschaffenden im Bereich der bayerischen freien darstellenden Künste einsetzen.

#freieszene: Das Papiertheater

Wer sind die Künstler*innen, Theaterschaffenden und Netzwerkvertreter*innen, die mit ihrem Wirken die bayerische Szene prägen?
In einer Interviewreihe stellt der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. seine Mitglieder vor.

Diese Woche: Das Papiertheater in Nürnberg.

Eindrücke vom “Archiv der friedlichen Handlungen”; Copyright: Johannes Volkmann, Papiertheater Nürnberg

Warum habt ihr euch für eine Mitgliedschaft beim vfdkb entschieden?

Durch die Mitgliedschaft ist man als freies Theater mit allen anderen Theatern verbunden und erfährt dadurch mehr voneinander. Auch Projekte, Ausschreibungen und Förderungen sind hierbei wichtig.

Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Wie würdet ihr euer künstlerisches Profil
beschreiben?

Wir sind ein experimentelles Materialtheater und kommen aus der bildenden Kunst. Die Reduktion der Mittel ist immer wieder das Zentrum bei der künstlerischen Arbeit. Seit 2010 haben wir die “Gesellschaftsinszenierung” entwickelt, die im gesellschaftlichen Raum verortet ist.

Wie hat sich eure künstlerische Laufbahn entwickelt? Seit wann besteht euer Theater und wie hat sich dieses seit der Gründung gewandelt?

Das Papiertheater wurde von Johannes Volkmann nach dem Studium am Figurentheater Kolleg in Bochum gegründet, vor 26 Jahren. Zu Beginn war es ein Duo-Theater, öffnete sich dann aber nach 5 Jahren zu einem freien Ensemble mit freien Künstler*innen zwischen Berlin und Wien. Inszenierungen unterschiedlicher künstlerischer Gattungen (Tanz, Musik, etc)  waren die Themen – aber immer mit dem Material Papier!
Wir hatten durch unsere bildhafte Inszenierungsform Auftritte bei vielen internationalen Festivals. Mit der Erfindung der “Gesellschaftsinszenierung” hat sich das Papiertheater weiter geöffnet und hat die “Fa. Zusammenkunst” gegründet. Der öffentliche Raum wurde die Bühne, der gesellschaftliche Raum zum Thema.

Gibt es ein Ereignis oder Projekt, das in eurer künstlerischen Tätigkeit einen ganz
besonderen Raum einnimmt?

Die 1. Gipfelkonferenz der Kinder (2018) war das Ergebnis eines vierjährigen, weltweiten Prozesses und wurde zur Basis unserer aktuellen Arbeiten (Plastikwaffen zu Friedenssäulen, Verkehrsschilder der Gerechtigkeit, TUN!-geteilt, getauscht, etc..) Diese Arbeiten werden bis 2025 parallel von uns weiter entwickelt.

Die Corona-Situation hat Künstler*innen vor existentielle Herausforderungen gestellt. Was möchtet ihr Politik und Gesellschaft vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen mit auf den Weg geben? Welche Wünsche habt ihr für die Zukunft der freien darstellenden Künste?

Die langfristigen Förderformate, die zur Coronazeit entwickelt wurden, sind der richtige Weg der künstlerischen Förderung. Die kurzfristigen Projektförderungen verursachen zu viel bürokratische Arbeit. Die langfristigen Formate ermöglichen langfristige Wirkungen.

Wie sieht euer aktueller Spielplan aus? Welche „Highlights“ erwarten das Publikum?

Wir entwickeln derzeit ein textiles Kunstwerk, ein europäisches Tischtuch, das den einjährigen Prozess der Schulen aus ganz Europa wiederspiegelt. Die Verkehrsschilder der Gerechtigkeit sind das Thema, die überall zur Schulkultur erklärt werden können, indem sie auf den Schulgeländen aufgestellt werden. Eine Ausstellung und ein Theaterabend werden den Prozess aufzeigen.

Paulina Platzer in den vfdkb-Vorstand gewählt

Im Rahmen unserer letzten Mitgliederversammlung Mitte Dezember wurde Paulina Platzer in den Vorstand des Verbands Freie Darstellende Künste Bayern (vfdkb) gewählt. In unserem Kurzinterview gibt sie Einblick in ihre Pläne für den Verband.

Paulina Platzer; (c) Christian Hartmann

Wie hat sich dein Werdegang im Bereich der darstellenden Künste bislang gestaltet?
Assistenzen während Schulzeit, Bachelorstudium der Theaterwissenschaft an der LMU, Master der Dramaturgie an der Theaterakademie August Everding. Seitdem freie Regisseurin & Dramaturgin, Mitbegründerin des Theaterkollektivs Futur.X. 2019, 2022 Debütförderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München für Produktion K/PPEN.

Warum hast du dich dafür entschieden, als Vorstandsmitglied des vfdkb zu kandidieren?
Wenn man Verhältnisse verändern will, muss man sich einbringen

Welche inhaltlichen Schwerpunkte möchtest du in deiner neuen Tätigkeit setzen?
Austausch und Kooperation der Generationen, sharing the tools.

Wo siehst du aktuell und langfristig die zentralen Herausforderungen für die freie Szene?
Durchsetzung einer langfristigen, prozessorientierten Förderlandschaft für die freie Szene, Sichtbarkeit und Anerkennung.

Was möchtest du den Mitgliedern und Freund*innen des vfdkb zu Beginn deiner neuen Tätigkeit mit auf den Weg geben?
Vielen Dank für Euer Vertrauen, ich freue mich auf diese Herausforderung!

“Europa beginnt hier!” – vfdkb und AND ČR präsentieren “ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts”

Wir als Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. (vfdkb) und unsere Partner*innen vom tschechischen Landesverband der freien darstellenden Künste, Czech Association of Independent Theatres (AND ČR), durften uns am 29. November 2022 über großen Zuspruch zur Präsentation unserer Kooperationsplattform “ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts” freuen. Im Rahmen eines simultan in Prag und München stattfindenden, hybriden Pressegesprächs skizzierte das Konzeptionsteam – bestehend aus Petr Dlouhý, Kryštof Koláček, Julia Opitz und Axel Tangerding – die Programmatiken, Ziele und anstehenden Aktionen des bilateralen Projekts.

Kryštof Koláček begrüßt das aus München zugeschaltete Team; Copyright: vfdkb

“Europa beginnt hier!” Diese Erkenntnis war es, die die beiden Landesverbände zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit für die freien darstellenden Künste motivierte. Das Ergebnis, die Kooperationsplattform ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts, soll zukünftig vielseitige Verbindungen zwischen Kulturschaffenden, Organisationen und Spielorten schaffen und gemeinsame künstlerische wie kulturpolitische Projekte unterstützen.

“Unser Ziel ist es, Verbindungen zwischen Akteur*innen aus den Bereichen Tanz, Theater und Performance zu vertiefen”, erklärte die vfdkb-Vertreterin Julia Opitz im Konferenzraum der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Der via zoom aus Prag zugeschaltete Petr Dlouhý fügte hinzu: “Dabei möchten wir langfristige Kooperationen anstoßen und die vielseitigen Perspektiven der freien darstellenden Künste sichtbar machen.” Ein besonderes Anliegen sei dabei nicht zuletzt die Unterstützung von Projekten in urbanen wie ländlichen Regionen – und die Förderung des bilateralen Austauschs zwischen den beiden Sphären: “Es geht bei diesem Projekt nicht nur um Prag und München.”

Vielseitige Beratungs- und Vernetzungsangebote ab 2023

Die Kooperationsplattform soll dabei nicht nur den Mitgliedern der beiden Landesverbände offenstehen, wie das Koordinationsteam den anwesenden Kulturschaffenden und Journalist*innen erläuterte. Vielmehr sind interessierte Akteur*innen aus dem Bereich der freien darstellenden Künste unabhängig von einer Verbandsmitgliedschaft eingeladen, sich im Rahmen der Plattform einzubringen und gemeinsame Projekte anzustoßen. Nicht nur wegen der vielseitigen Beratungs- und Vernetzungsangebote dürfte sich eine Teilnahme für in Tschechien oder Bayern tätige Künstler*innen mehr als lohnen. So verwiesen Kryštof Koláček und Axel Tangerding auf einen ansprechenden wie vielseitigen Veranstaltungskalender: Neben gemeinsamen Exkursionen zu den tschechischen Festivals Malá Inventura (25.-26. Februar 2023) und Prague Quadrinale (22.-25. Juni 2023) werden über das Jahr 2023 verteilt zudem gegenseitige research visits etwa in Prag und Pilsen bzw. in Bamberg, Nürnberg und München stattfinden. Dabei sollen auch künstlerische showcases aus beiden Ländern präsentiert werden.

Unterstützt wird die Kooperationsplattform durch das Tschechische Kulturministerium (vertreten durch Zuzana Zahradníčková und Tereza Sieglová), das Tschechische Zentrum München (vertreten durch Blanka Návratová) sowie das Goethe-Institut Prag (vertreten durch Monika Loderová und Luisa Rath) und den Czech German Future Fund (vertreten durch Martin Hořák), deren Repräsentant:innen im Rahmen der hybriden Pressekonferenz die Bedeutung eines vertieften tschechisch-bayerischen Kulturaustauschs betonten. Auch die Vorsitzenden der beiden Landesverbände, Lenka Havlíková und Christina Ruf, freuten sich über das Fortschreiten des Projekts und das rege Interesse von Künstler*innen und Pressevertreter*innen – und sicherten interessierten Künstler*innen mit Blick auf die Realisierung bilateraler Projekte fundierte fachliche Unterstützung und Beratung zu.

Für Fragen und nähere Informationen stehen die beiden Landesverbände gerne zur Verfügung.
Zeitnah wird zudem eine Homepage in drei Sprachen (Tschechisch, Deutsch, Englisch) online gehen, die neben Informationen zur Kooperationsplattform Expert*innen-Wissen über die Spezifika der jeweiligen freien Szene sowie wichtige Termine bündelt.

Homepage: www.bavarianczechplatform.eu
E-Mail: info@bavarianczechplatform.eu


‚Europe starts here!‘ – vfdkb and AND ČR present their ‘ČZ-BY-Platform for the Independent Performing Arts’

We as the Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. (vfdkb) and our partners from the Czech Association of Independent Theaters (AND ČR) were delighted with the great interest regarding the presentation of our cooperation platform ČZ- BY-PLATFORM FOR THE INDEPENDENT PERFORMING ARTS on November 29th. During the hybrid press conference taking place simultaneously in Prague and Munich, the concept team – consisting of Petr Dlouhý, Kryštof Koláček, Julia Opitz and Axel Tangerding – outlined the programs, goals and upcoming actions of the bilateral project.

vfdkb und AND ČR are looking forward to an interesting schedule; Copyright: vfdkb

‚Europe starts here!‘ It was this realisation that motivated the two national associations to intensify their cooperation for the independent performing arts. The result, the cooperation platform ČZ-BY-PLATFORM FOR THE INDEPENDENT PERFORMING ARTS, is intended to create diverse connections between artists, organisations and venues in the future and to support joint artistic and cultural-political projects. ‚Our goal is to deepen connections between actors from the fields of dance, theater and performance,‘ explained vfdkb representative Julia Opitz in the conference room of the Bayerische Akademie der Schönen Künste in Munich. In Prague, Petr Dlouhý, connected via zoom, added: ‚We would like to initiate long-term cooperations and make the diverse perspectives of the independent performing arts visible.‘ A special concern is the support of projects in urban and rural regions: ‚This project is not just about Prague and Munich.‘

The cooperation platform is not only open to members of the two state associations, as the coordination team explained to the assembled artists, cultural workers and journalists. Rather, interested actors from the field of independent performing arts are invited, regardless of association membership, to get involved within the framework of the platform and initiate joint projects.

Participation for artists working in the Czech Republic or Bavaria should be more than worthwhile, not only because of the wide range of advice and networking offers. Kryštof Koláček and Axel Tangerding referred to an appealing and varied event calendar: In addition to joint excursions to the Czech festivals Malá Inventura (February 25-26, 2023) and Prague Quadrinale (June 22-25, 2023), there will be mutual research visits to places such as Prague and Pilsen, Bamberg, Nuremberg or Munich. Artistic showcases from both countries will also be presented.

The cooperation platform is supported by the Czech Ministry of Culture (represented by Zuzana Zahradníčková and Tereza Sieglová), the Czech Center in Munich (represented by Blanka Návratová), the Goethe Institute Prague (represented by Monika Loderová and Luisa Rath) und the Czech German Future Fund (represented by Martin Hořák). During the hybrid press conference, the representatives of these institutions emphasized the importance of an in-depth Czech-Bavarian cultural exchange. The chairwomen of the two state associations, Lenka Havlíková and Christina Ruf, were also pleased with the progress of the project and the keen interest of artists and representatives of the press. They reassured interested artists of their professional support regarding possible bilateral projects.

The two state associations are happy to answer any questions or provide further information.
A website in three languages (Czech, German, English) will soon go online, which, in addition to information regarding the cooperation platform, will bundle expert knowledge about the specifics of the respective independent scene and important dates.

Homepage: www.bavarianczechplatform.eu
E-Mail: info@bavarianczechplatform.eu

Bayern bekommt Ständige Konferenz für Kunst und Kultur

Wir freuen uns über die Gründung der Ständigen Konferenz für Kunst und Kultur in Bayern – SK³!

Mit ihrer Gründung implementiert die SK³ eine Interessenvertretung der Freien Kunst- und Kultur-Szene, die mit den zuständigen Ministerien, Parlamentarier:innen, Gremien des Bayerischen Städtetags und den Gebietskörperschaften in regelmäßigem Austausch steht und gemeinsam eine Kulturagenda erarbeitet.
Sie berät und entwirft gemeinsame kulturpolitische Stellungnahmen und Positionierungen und wirkt, wo möglich, an der Weiterentwicklung der Förderung von Kunst und Kultur in Bayern mit.

Weitere Informationen zur SK³ finden sich auf der Homepage der Konferenz.

“2122 – Wer werden wir gewesen sein?“ – Bericht zur Konferenz in Frankfurt

Seit 2022 kooperieren laPROF Hessen und vfdkb im Rahmen einer #takeheart-Netzwerk- und Strukturförderung des Fonds Darstellende Künste.
Ein wichtiger Meilenstein in der gemeinsamen kulturpolitischen Arbeit: Die Konferenz “2122 – Wer werden wir* gewesen sein?” am 22. und 23. November 2022 im Frankfurter
studioNaxos. Mitglieder und Vertreter*innen der beiden Landesverbände diskutierten gemeinsam mit kulturpolitischen Aktivist*innen und Akteur*innen aus der Wissenschaft, was in den nächsten Jahrzehnten geschehen muss, damit die süddeutsche freie Szene zur Hundertjahrfeier der Konferenz – also 2122 – mit Anerkennung auf die Veranstaltung zurückblickt…

Wer wollen wir gewesen sein?

Diese Frage trieb die anwesenden Kulturschaffenden während der zwei Tage im studioNaxos um. Im Rahmen von Impulsvorträge und Diskussionsrunden überlegten die hessischen und bayerischen Kulturschaffenden gemeinsam, was für eine nachhaltige und gerechtere Zukunft der freien darstellenden Künste geschehen muss und welches Rüstzeug hierfür gebraucht wird. Als Impuls in Sachen diversitätsorientiertes Arbeiten vermittelte Joanna Mechnich, Trainerin für rassismuskritische und intersektionale Bildungsarbeit, den anwesenden Künstler*innen zum Auftakt der Veranstaltung die Ideenwelt des Afrofuturismus – und ein Kunstschaffen jenseits einer unhinterfragt hegemonial-weißen Perspektive. Die “Initiative für Solidarität am Theater ” (ISaT) lud die Teilnehmer*innen indes zu Reflexionen über diskriminierungs- und enthierarchisierte Arbeitsstrukturen ein.

Jörg Thums und Lars Moritz diskutieren über die Stadt der Zukunft; Credits: Katharina Stahl

Volkswirtin und Historikerin Friederike Habermann skizzierte wiederum die Grundzüge einer “Ecommony“, also einer Commons-basierten Wirtschaft, die auf die gemeinsame Pflege und Organisation von Gemeingütern, Wissen bzw. ökologischen und technischen Ressourcen setzt statt auf eine Logik des bloß profitorientierten Wettbewerbs – Ideen, die auch mit Blick auf die Praktiken der Kulturpolitik und die Arbeitsweisen der freien Szene im Anschluss intensiv diskutiert wurden.

Habermanns Impulse schlugen eine Brücke zu den Vorschlägen des experimentellen Stadtforschers und Performancekünstlers Lars Moritz, der ein Bild der Stadt der Zukunft zeichnete, in der Kunst als selbstverständlicher Teil langfristiger Stadtentwicklung fungiert und in der polyzentrischen Stadt so zahlreiche wie diverse Orte kritischen Engagements anbietet. In der Diskussion mit Konferenz-Teilnehmer*innen kristallisierte sich die Erkenntnis heraus, dass Zukunftsvisionen stets aufs Neue aktualisiert und, etwa mit Blick auf eine mögliche klassistische Struktur einer solchen Stadtgesellschaft, stets kritisch hinterfragt werden müssten. “Statt uns in Dystopien und Zynismus zu verlieren, müssen wir unsere hübschen Kunstwelten verlassen – und aufhören, uns auf ein Publikum zu fokussieren, das ohnehin schon unserer Meinung ist”, so Moritz‘ Fazit der Austauschrunden. Einblick in die künstlerische Transformation von Räumen bot Martin Schick mit seiner Präsentation der Schweizer “Unlearning Center”, in denen Projekte zum Um- und Entlernen umgesetzt und erlebt werden können. Praktisch umsetzen konnten die Konferenzteilnehmer*innen die Impulse ihrerseits im Rahmen einer raumverändernden Live-Performance “zum Mitmachen”, angeleitet von den 3 hasen oben.

Wer waren wir einst? Wer sind wir jetzt?

Dabei stand für die versammelten Kulturschaffenden fest: Ein Nachdenken über die Zukunft ist ohne eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht zielführend. Die Dringlichkeit aktiver Erinnerungsarbeit auch in den freien darstellenden Künsten demonstrierten Performance-Künstler*in Nix und Jule Kriesel von laProf Hessen, die im Rahmen einer performativen Führung Einblick in die Vergangenheit des heutigen Kreativzentrums Naxos gaben: Bis in die NS-Zeit Produktionsstätte des Schleifmaschinenbauers “NAXOS Union” und in Besitz der jüdischen Unternehmer*innenfamilie Pfungst, wurden Menschen aus ganz Europa nach der Enteignung der Pfungsts durch die Nazis in den Räumen des heutigen Kunstareals als Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet.

Schauspielerin Anja Becker liest Texte des Organisationsteams; Credits: Katharina Stahl

Die Gegenwart des nur scheinbar Vergangenen fand auch in den visuellen und musikalischen Performances eindringliche Verhandlung: Während das Egozen Collective mit ihren KI-basierten Video-Installationen und die Soundkünstlerin Magda Drozd mit ihren klanglichen Landschaften das ghostly matter des Ortes sichtbar machten, brachte die Sängerin, Tänzerin und Wissenschaftlerin Amelia Uzategui Bonilla peruanische Lieder und Tänze, die den emanzipatorischen Kämpfen lateinamerikanischer Frauen bzw. der Mitglieder der queeren Community künstlerischen Ausdruck verleihen, zur Re-Inszenzierung. Komplementiert wurden diese performativen Reflexionen durch von den Schauspielerinnen Cornelia Niemann und Anja Becker vorgetragene Texte des Organisationsteams zum “Weißen Schweigen” der Mehrheitsgesellschaft, zu den emotionalen und mentalen Mechanismen in der “Theaterhöhle” oder dem Kunstschaffen für und von Maschinen.

Besonderes Begleitprogramm des Netzwerks “Performing for Future

Das bundesweite Netzwerk „Performing for Future“, das sich mit Fragen der Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten auseinandersetzt, wartete im Rahmen der Konferenz mit einem besonderen Begleitprogramm auf. Während einer “Traumreise” via ICE von München nach Frankfurt am Main und im Rahmen eines “Frühstücks for Future” diskutierten sie mit den Kulturschaffenden die nachhaltige Transformation der freien darstellenden Künste auf ökologischer wie auf sozialer und ökonomischer Ebene.

Den Bericht der Kultur- und Transformationsmanagerinnen Valeria Geritzen und Diana Palm könnt ihr HIER nachlesen.

Die Traumreisenden und ihre Workshopleiterinnen; Credits: Valeria Geritzen

Eine Kooperation zwischen laPROF – Landesverband professionelle Freie Darstellende Künste Hessen e.V. und Verband Freie Darstellende Künste Bayern e.V. gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.